Oktoberfest 2014:Da muss man auf die Wiesn!

Oktoberfest 2011 - Celebrity Sighting - Day 1

Promis, wie hier Verona Pooth and Verena Kerth, findet man gerne im Käfer-Zelt.

(Foto: Getty Images)

Auf dem Münchner Oktoberfest wird nicht nur Bier getrunken und Achterbahn gefahren. Es gibt während der Wiesn auch einige spezielle Termine - ob für Jagd-Fans, für die schwul-lesbische Community oder für Familien. Wann es sich besonders lohnt, auf die Wiesn zu gehen.

Das Wichtigste zuerst: Der Beginn des größten Volksfestes der Welt ist dieses Jahr am 20. September. Der große Spaß endet am 5. Oktober - und zwar um Punkt 23:30 Uhr. Letzter Bierausschank ist - wie an jedem anderen Tag während des Festes auch - eine Stunde vorher. Nur Käfer's Wiesnschänke und das Weinzelt haben bis 1 Uhr geöffnet, letzter Ausschank ist dann um 0.30 Uhr. Wochentags öffnen die Zelte um 10 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen schon um 9 Uhr.

Bevor es allerdings überhaupt einen Tropfen Bier gibt, findet der Einzug der Wiesnwirte auf die Theresienwiese am Eröffnungstag statt. Der Festzug startet am 20. September um 10.50 Uhr an der Josephspitalstraße und arbeitet sich dann bis zur Festwiese vor. Pferdegespanne und mit Blumen und Bändern geschmückte Wägen sind dann zu sehen. Der Einzug ist allerdings bloß symbolisch, denn das Bier ist natürlich längst auf der Theresienwiese.

Angeführt wird der Zug vom Münchner Kindl, das die Stadt München repräsentieren soll. Es folgt die Kutsche des Oberbürgermeisters und dann die Wägen der Wirte der großen Zelte. Dahinter läuft vom Kellner bis zur Brezenverkäuferin, der Klofrau oder dem Koch alles auf, was das Oktoberfest an Angestellten zu bieten hat.

O'zapft is' - mit diesen Worten beginnt das größte Volksfest der Welt. Der Oberbürgermeister von München - dieses Jahr zum ersten Mal Dieter Reiter - zapft hierzu das erste Fass mit Wiesnbier an. Der Anstich findet traditionell im Schottenhamel statt. Die erste Maß Bier geht immer an den amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten, also an Horst Seehofer. Mit Anstich und dem Einschenken der ersten Maß ist das Oktoberfest dann auch ofifziell eröffnet.

Am ersten Wiesn-Sonntag - dieses Jahr ist es der 21. September - gibt es einen weiteren Festzug, nämlich den traditionellen Trachten- und Schützenumzug. Etwa 9000 Trachtler wirken jedes Jahr an dem Spektakel mit, das von mehreren Zuschauertribünen zwischen Maximilianstraße und Esperantoplatz beobachtet werden kann. Der Eintritt für die Tribünen kostet 35 Euro, Tickets können bei München Ticket gekauft werden.

Die meisten Tribünen befinden sich entlang der Ludwigsstraße und der Sonnenstraße. Am Straßenrand können Interessierte natürlich auch umsonst zuschauen. Wie der Einzug der Wiesnwirte wird auch der zweistündige Trachtenumzug vom Münchner Kindl angeführt, gefolgt vom Oberbürgermeister und dem Ministerpräsidenten. Los geht es um 10 Uhr am Max-II-Denkmal.

Der zweite Höhepunkt am ersten Wiesn-Sonntag ist die große Sause der schwulen und lesbischen Community im Bräurosl. Auch an den übrigen Tagen ist das Zelt ein beliebter Treff für Homosexuelle aus München und aller Welt. Das Bräurosl leistet sich zu Ehren der Brauerstochter Rosi Pschorr, nach der das Zelt benannt ist, extra eine eigene Jodlerin. In dem Zelt sind natürlich auch Heteros willkommen, vor allem junge Münchnerinnen und Münchner kommen gerne hierher. Neu ist dieses Jahr der RoslMontag. Weil es am "Gay-Sunday" ziemlich voll werden kann im Bräurosl, wurde ein zweiter Termin am ersten Wiesn-Montag gefunden. Los geht es ab 15 Uhr.

Am ersten Wiesn-Sonntag ist abends im Käfer-Zelt übrigens auch der legendäre "Almauftrieb" - allerdings nur für geladene Gäste. An diesem Abend tummeln sich ganz viele Promis in der Schänke des Feinkostkönigs. Hier feiern etwa Verona Pooth, Giulia Siegel und Claudia Effenberg. Und manchmal schauen auch Fußballer vom FC Bayern oder Ex-Tennis-Profi Boris Becker vorbei.

Einige Tage später, am Dienstag, den 23. September, gibt es den ersten Familientag, eine Woche darauf, am 30. September, ist der zweite. Die Familientage sollen es Eltern ermöglichen, ihren Kindern einen Nachmittag auf der Wiesn bieten zu können, ohne danach pleite zu sein - denn Maß, Karussell und Essen auf dem größten Volksfest der Welt sind sehr teuer. Am Familientag bieten Fahrgeschäfte, Imbissbuden und Zelte von 12 bis 18 Uhr vergünstigte Preise für Erwachsene und Kinder an.

Wenige Tage später, am ersten Donnerstag des Oktoberfests, wird im Bierzelt gebetet: Dann findet nämlich immer der Wiesn-Gottesdienst statt. Bei der Messe wird den verstorbenen Schaustellern, Marktkaufleuten und Wiesn-Wirten gedacht. Der Gottesdienst wird von der katholischen Schaustellerseelsorge abgehalten.

Festa della birra

Wenn Anstich, Umzüge und die ersten Karussellfahrten überstanden sind und sich die erste Oktoberfestwoche dem Ende zuneigt, ist jedes Jahr eine interessante Transformation nicht nur auf dem Festgelände, sondern in der ganzen Stadt zu beobachten: Meist schon am Donnerstag, aber allerspätestens am Freitag spürt man ein fast schon südländisches Flair. Es ist: Italienerwochenende.

Die Italiener kommen traditionell am zweiten Wiesn-Wochenende, dieses Jahr vom 27. bis 28. September. Campingplätze in und um München sind für diese Zeit schon Monate im Voraus ausgebucht. Dort übernachten die Italiener am liebsten - weit haben sie es ja nicht. Hunderttausende kommen jedes Jahr für das Oktoberfest in die Stadt, deshalb wird die Münchner Polizei an diesem Wochenende auch von Kollegen aus Südtirol unterstützt. Einige Radiosender geben ihre Verkehrsnachrichten dann sogar auf italienisch durch.

Am Ende des Italienerwochenendes findet am Sonntag traditionell das Standkonzert an der Bavaria statt. Ab 11 Uhr versammeln sich diese Jahr am 28. September die Kapellen aller Festzelte auf den Stufen der Patronin Bayerns. Anschließend werden die bekanntesten Märsche und Lieder des Oktoberfestes gespielt. Dirigiert wird das Konzert von Prominenten aus München. Das kann der Oberbürgermeister sein, ein bekannter Wiesnwirt oder Stadtrat. Zum Abschluss der Vorstellung steigen Tausende Luftballons in den Himmel.

Am Tag darauf, immer am zweiten Oktoberfest-Montag, ist Rosa Wiesn in der Fischer-Vroni. Dieser zweite große Wiesn-Termin der schwul-lesbischen Community läuft auch unter dem Namen Prosecco-Wiesn. Dieses Jahr trifft sich die Szene somit am 29 September ab 18 Uhr.

Ein paar Tage später, am 3. Oktober, ist der Tag der Deutschen Einheit. Am Abend zuvor und an dem Feiertag selbst müssen sich Oktoberfest-Besucher auf volle Festzelte und einen großen Andrang auf die Fahrgeschäfte einstellen - schließlich können die meisten am nächsten Tag ausschlafen und haben frei.

Das Oktoberfest endet jedes Jahr mit einem Knall - oder besser gleich mehreren. Das Böllerschießen am letzten Wiesn-Tag findet dieses Jahr am 5. Oktober statt. Los geht es um 12 Uhr an der Bavaria. Eine Blaskapelle sorgt für Musik, dabei wird natürlich auch die Bayernhymne gespielt. Bei dem Termin ehrt der Bayerische Sportschützenbund außerdem die Sieger des Oktoberfest-Landesschießens.

Der Wettbewerb findet während der Wiesn-Wochen statt - und geschossen wird sogar in einem Bierzelt: Das Schützenzelt hat nämlich eine eigene Schießanlage mit 110 Schießständen. Mitmachen darf jeder, der mindestens zwölf Jahre alt ist und natürlich noch keine Maß Bier intus hat.

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