Oktoberfest 2011:Wiesn-Maß: So teuer wie nie

Die Krüge ... hoch! Und die Bierpreise auch! Auf dem Oktoberfest wird die Maß in diesem Jahr so teuer wie nie sein. Wahrscheinlich werden die Wirte die magische Grenze von neun Euro überschreiten.

Stephan Handel

Das Wesen einer Achterbahn besteht darin, zuerst bergauf und dann wieder bergab zu fahren. Der Bierpreis auf dem Oktoberfest hingegen kennt nur eine Richtung: hinauf. In schöner Regelmäßigkeit geben die Wiesnwirte bekannt, dass ihnen leider, leider nichts anderes übrig bleibe, als den Preis für den Liter Bier um ein paar Cent zu erhöhen.

Oktoberfest 2011: Eine Maß Bier wird auf dem diesjährigen Oktoberfest wohl mehr als neun Euro kosten.

Eine Maß Bier wird auf dem diesjährigen Oktoberfest wohl mehr als neun Euro kosten.

(Foto: dpa)

Den Münchner bestärkt das in seiner Meinung, dass die Wirte eine geldgierige Bagage seien, was ihn aber nicht daran hindert, genau so oft wie im vergangenen Jahr auf die Wiesn zu gehen und genau so viele Maß Bier zu trinken.

8,70 bis 8,90 Euro mussten 2010 in den großen Zelten für die Maß bezahlt werden. Wirte-Sprecher Toni Roiderer sagt, allein die Kosten für die Security in seinem Hacker-Festzelt seien im Vergleich zum Vorjahr um 300.000 Euro gestiegen, auch die Löhne für das Personal seien deutlich höher, ebenso die Gage für die Musiker.

Michael Käfer sagt, er habe noch nicht endgültig über den Preis entschieden, verweist aber ebenfalls auf gestiegene Kosten: Die Löhne für Auf- und Abbau, die neuen Sicherheits-Anlagen, an denen sich die Wirte in den nächsten drei Jahren mit jeweils mehr als 200.000 Euro beteiligen, das Rauchverbot fordere Umbauten an Balkonen und Außenbereichen.

Insgesamt rechnet Käfer mit Mehrkosten in Höhe von "zwei, drei, vier Prozent". Und das wären genau jene 20 Cent, die in Käfers Wiesnschänke noch zur Neun vor dem Komma fehlen - 2010 kostete die Maß dort 8,80 Euro. Dennoch gibt es für den Wirt viel zu bedenken: "Neun Euro gradaus - das ist für die Bedienungen ganz schlecht." Also 8,90 oder 8,95? "Die Neun ist schon auch eine magische Grenze", sagt Käfer, und dass er es wirklich noch nicht weiß.

Am Dienstag entscheidet die Stadt über die Zulassungen. "Bis dahin ist es am besten, man sagt gar nichts", meint Toni Roiderer, ein Grundsatz, an den sich auch Winzerer-Fähndl-Wirt Peter Pongratz hält: Er lässt ausrichten, dass er nichts zu sagen habe. Ende Mai wird die Stadt die Bierpreise bekanntgeben. Dann wird sich's zeigen: Der Preis ist auf jeden Fall auf der Neuner-Bahn.

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