Münchner Marionettentheater
Es ist 14.40 Uhr, in zwanzig Minuten erst beginnt die nächste Vorstellung, aber die Bänke vor dem roten Marionettentheater sind schon voll besetzt: Eltern mit ihrem Nachwuchs, Rentner. Nachzügler stellen sich rechts an den Rand, Kinder setzen sich in den Kies. Und da kommt dann auch, pünktlich um 15 Uhr, die Dompteurin auf die Bühne. In Rot gekleidet, mit schwarzem Zylinder. Sie holt ihren Kollegen Marionette auf die Bühne, es kann also losgehen. "Ob wohl alle reinpassen?", fragt die Dompteurin neckisch ihren Partner. Ihr Blick schweift über die vollen Reihen. Nervöse Blicke im Publikum. Das frühe Erscheinen, die guten Bankplätze, alles umsonst? Ja, die Vorstellung findet drinnen statt, da, rechts von den Bänken geht es rein. Die Nachzügler haben plötzlich die besten Plätze, sie stehen direkt vor der Tür.