Zeitgenössicher Tanz:Mister Gaga

Zeitgenössicher Tanz: Pure Körperenergie: Das Staatstheater Nürnberg Ballett probt Ohad Naharins Choreografie "Secus" (Geschlecht).

Pure Körperenergie: Das Staatstheater Nürnberg Ballett probt Ohad Naharins Choreografie "Secus" (Geschlecht).

(Foto: Jesus Vallinas)

Ohad Naharin, Erfinder einer eigenen Bewegungssprache, ist Gastchoreograf beim Dreistücke-Abend am Nürnberger Staatsballett.

Von Jutta Czeguhn, Nürnberg

In Israel ist Gaga - nein, nicht die Lady, sondern eine Bewegungssprache - in etwa so popular wie Yoga. Und spätestens seit dem Filmporträt "Mister Gaga" (2015) über den Erfinder dieser Tanzart, den Choreografen Ohad Naharin, ist Gaga auch ein weltweites Massenphänomen. Profitänzer wie bandscheibengeschädigte Büromenschen buchen Kurse, Trainer lassen sich in der komplexen, schweißtreibenden Methode ausbilden, in der es eigentlich um etwas sehr Ursprüngliches geht, Bewegungsfreude, Zutrauen in den eigenen Körper. Weshalb beim Trainieren auch die Spiegel im Saal verhängt werden und Körperkontakt mit anderen Tanzenden im Raum vermieden werden soll. Klingt etwas esoterisch, auf der Bühne aber entfalten Naharins Gaga-Choreografien einen faszinierende Orginalität, auch weil sich die Stücke bei jeder Compagnie verändern, die nach der speziellen Technik tanzt. So ist es auch mit "Secus", das Naharin 2005 mit seiner Batsheva Dance Company in Tel Aviv uraufgeführt hat und das nun am Samstag, 23. April, vom Staatstheater Nürnberg Ballett auf die Bühne gebracht wird. Nürnbergs Ballettdirektor Goyo Montero hat den Israeli für seine Gastchoreografen-Reihe eingeladen. Es selbst steuert ein eigenes Werk "Submerge" bei. Der Dritte im Bunde ist an diesem Abend der Rumäne Edward Clug mit "Handman", das zur Musik von Owen Belton, einem der meistbeschäftigten Komponisten des Gegenwartstanzes, in die Welt des Tiefseetauchens entführt.

"Naharin/Clug/Montero", dreiteiliger Ballettabend, Samstag, 23. April, 19.30 Uhr, neun weitere Vorstellungen, Opernhaus, Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, Nürnberg. Karten unter www.staatstheater-nuernberg.de

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