"Öko-Test":Münchner Spielplätze fallen durch

Der TÜV hat 150 Spielplätze in sieben Städten überpüft - München schneidet am schlechtesten ab.

Einige Spielplätze in Deutschland haben gravierende Sicherheitsmängel und können zur tödlichen Falle für Kinder werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzeitschrift Öko-Test (Mai-Ausgabe) nach einem bundesweiten Test.

Die Verbraucherexperten ließen vom TÜV 150 Spielplätze in sechs Städten und im Großraum München überpüfen. Lediglich zehn Spielplätze waren demnach absolut mängelfrei und erhielten die Note "sehr gut"; 75 sind immerhin "gut" in Schuss. Bei 17 "befriedigenden" und 13 Anlagen mit der Note "ausreichend" sollten sich laut "Öko-Test" die Ämter schleunigst um die Behebung der Mängel kümmern. Auf 13 "mangelhaften" und 22 "ungenügenden" Spielplätzen kann das Toben für Kinder gefährlich werden.

Münchner Spielplätze sind am schlechtesten

Die im Durchschnitt sichersten Spielplätze gibt es demnach in Frankfurt am Main, knapp gefolgt von Berlin, Hamburg und Köln. Essen und Dresden sind im Vergleich dazu "ausreichend". Im Kreis München sind die Anlagen am schlechtesten.

Auf einigen Anlagen fanden die Prüfer demnach große Sicherheitsmängel wie verfaulte Holzmasten oder beschädigte Verankerungen, die Geräte zum Einstürzen bringen können. Andere wiesen gefährliche Fangstellen auf, in denen sich Kordeln oder gar der Kopf der Kinder verfangen können.

Spitze Steine, Fallen für Hände und Füße

Die Tester kritisierten zudem Umrandungen aus spitzen Steinen, die sie auf mehreren Spielplätzen fanden und an denen sich Kinder leicht verletzen können. An manchen Geräten fand man Fangstellen für Kinderfüße und -finger, durch die die Verletzungsgefahr ebenfalls steigt. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Unfällen auf Spielplätzen, bei denen Kindern verletzt wurden oder starben.

Nach Einschätzung der Verbraucherexperten lässt die Qualität der jährlichen Sachkundigenprüfung in manchen Orten offenbar zu wünschen übrig. Größere Schäden könnten sonst früher entdeckt und beseitigt werden. Bei vielen Anlagen mangele es scheinbar auch an einer regelmäßigen fachkundigen Wartung. Teile der Spielgeräte seien abgenutzt, beschädigt oder fehlen. Die meisten Mängel könnten laut TÜV mit geringem Aufwand behoben werden.

(sueddeustche.de/AFP)

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