Obersendling:Wichtiger Baustein

Die Gewofag feiert im neuen Quartier "Am Südpark" Richtfest für ihre Anlage mit 389 günstigen Mietwohnungen

Von Jürgen Wolfram, Obersendling

Die ersten Wohnungen der Kooperationspartner Accumula und Concept-Real 2 sind bezogen, ein Bäcker hat im Stadtquartier "Am Südpark" in Obersendling bereits eröffnet. Insofern ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag mit ihrem Segment von 389 Wohnungen in Blockrandbebauung an der Boschetsrieder Straße ein Nachzügler.

Doch dafür gibt es gute Gründe, auf die beim Richtfest am Montag die SPD-Stadträtin Renate Kürzdörfer hinwies. Außer den Wohnungen sei auch einiges andere mitzuplanen gewesen, nämlich eine beachtliche "soziale Infrastruktur": Familienzentrum, Bewohnertreff und ein sechsgruppiges Haus für Kinder. Als "große Nummer" würdigte Stadtbaurätin Elisabeth Merk die Transformation des ehemaligen Eon-Gewerbegeländes und angrenzender Grundstücke in eine Wohnsiedlung mit sechs- bis achtgeschossigen Gebäuden. Begrünte, teils terrassentaugliche Dächer sowie eine Tiefgarage mit 212 Stellplätzen gehören im Gewofag-Teil ebenfalls dazu. Spätestens Ende 2019 soll das Ganze fertiggestellt sein. Kosten: 108 Millionen Euro.

Gewofag-Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler sieht das Geld gut angelegt, vor allem in sozialer Hinsicht. Denn von den 389 überwiegend barrierefreien Wohnungen werden 75 einkommensorientiert gefördert, 51 im Rahmen des München-Modells vermietet. Zwei "Flexiheime" mit insgesamt 149 Wohnungen sind Menschen vorbehalten, die in München anderweitig keine bezahlbare Unterkunft finden würden; hier erhalten sie als Zugabe sogar fachliche Betreuung. Dengler hob in seiner Ansprache die Bezahlbarkeit der neuen Wohnungen hervor. Die Kaltmieten sollen sich zwischen 9 und 12,50 Euro bewegen, was vom Durchschnittswert in Münchner Neubauten (18 Euro) deutlich abweiche. Im 90. Jahr ihres Bestehens sei die Gewofag auf diese Leistung besonders stolz, sagte Dengler.

Beim volksmusikalisch begleiteten Richtfest im Hof der städtischen Heimstatt für 800 Menschen, deren Entwurf vom Architekturbüro Baumschlager Hutter stammt, kam auch der lebhafte Verkehr rund ums Quartier zur Sprache. Dank der nahen U-Bahn und der umsichtigen Schallschutz-Maßnahmen habe man die Situation im Griff, sagte Elisabeth Merk. Alles in allem sollen auf dem Acht-Hektar-Areal an Boschetsrieder Straße, Drygalski-Allee und Kistlerhofstraße etwa 1100 Wohnungen entstehen. Ob mit oder ohne Hochhäuser, war lange umstritten; am Ende setzte man den Bürgern zuliebe auf Riegel. Nun erinnert nichts mehr daran, dass der Energiekonzern Eon hier einst seine Zentrale errichten wollte.

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