Die Stadtviertel-Initiative "Ü 60 aktiv" hat die jüngsten positiven Beschlüsse des Münchner Stadtrats zur "Campus Süd"-Planung scharf kritisiert. Dabei geht es um die künftige Bebauung des ehemaligen Siemens-Geländes in Obersendling. Im Vergleich zu einer früheren Planung wurden die Zahl der Wohnungen (1370), Gebäudehöhen sowie die Baumasse insgesamt deutlich nach oben geschraubt. Der Stadtrat habe mit seiner Zustimmung zu den aufgestockten Entwürfen - zuletzt erging der Billigungsbeschluss - die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger um Gesundheit und Klimaschutz ignoriert, kritisiert Wilfried Buchsteiner, Sprecher der Initiative. Für ihn ist dies ein Fall "selbstherrlicher Arroganz". Man frage sich, "wer von den Stadträten die Verantwortung übernimmt, wenn in der neu geschaffenen Betonwüste der erste Hitzetote vermeldet wird", heißt es in einer Erklärung Buchsteiners. Wenn die Hochpunkte so errichtet werden wie geplant, gehe die Luftigkeit in diesem Stadtteil "komplett verloren". Denn ein Luftaustausch von West nach Ost sei dann nicht mehr möglich. Daraus resultierende gesundheitliche Risiken würden zugunsten der "Spekulanten-Gier" bewusst ignoriert. Es gehe der Initiative "keinesfalls darum, notwendigen Wohnraum zu verhindern", sondern darum, bei Planungen "das Hirn einzuschalten", so Buchsteiner. In der Nachbarschaft des Campus Süd, vor allem im "Südseite"-Viertel, mache sich "große Empörung" breit, ergänzt er.
Obersendling:Sorge um den Luftaustausch
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