Obersendling:Ringen um die Wiese

Stadtrat vertagt Entscheidung über Bau einer Kindertagesstätte

Von Jürgen Wolfram, Obersendling

Der Stadtrat hat das Pavillonprogramm der aktuellen Schulbauoffensive zwar verabschiedet, sein Votum über den Bau einer dritten Kindertagesstätte auf der Grünfläche an der Münsinger Straße in Obersendling aber vertagt. Eine endgültige Entscheidung hierüber will er erst nach einer nochmaligen Alternativprüfung des Bildungsreferats treffen. Den Aufschub bewirkt hatten Änderungsanträge der Fraktionen von CSU und SPD sowie die klare Ablehnung des Projekts durch den Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln.

Ausschuss-Vorsitzender Ludwig Weidinger (CSU) machte vor dem Stadtrat noch mal deutlich, dass eine dritte Kita auf der Freifläche an der Münsinger Straße reichlich Erholungs- und Naturraum kosten würde. Zudem drohe sich die Verkehrssituation in der Gegend durch zunehmenden Bring- und Holverkehr zuzuspitzen. Weidinger forderte die Stadtverwaltung auf, über eine dezentrale Alternative nachzudenken. Sollte im Stadtbezirk keine geeignete Lösung gefunden werden, befürwortet der Bezirksausschuss einen Kompromiss. Dieser sähe den Abriss des Kindergartens an der Münsinger Straße 17 im Süden des Areals und den anschließenden Neubau eines Hauses für Kinder an diesem Standort vor, was einem mehrheitlich befürworteten Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion im Gremium entspräche.

"Für uns wäre die Abriss- und Neubauvariante eine flächenschonende Kompromisslösung", erklärten Tanja Felder und Angela Burkhardt-Keller von der Initiative "Rettet die Wiese" nach dem Stadtratsbeschluss. Ihr Ziel bleibe es in jedem Fall, "so viel Wiesenfläche wie möglich für alle Nutzergruppen zu erhalten". Das Referat für Bildung und Sport wies darauf hin, dass das Obersendlinger Areal im Flächennutzungsplan mit einem "E" (für Erziehung) gekennzeichnet sei. Es bestehe also Baurecht für Bildungs- und Erziehungseinrichtungen.

© SZ vom 30.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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