Süddeutsche Zeitung

Bezirksausschuss:Historisches Gleisnetz Obersendling soll als Denkmal geschützt werden

Die Gleise durchziehen den gesamten ehemaligen Industriestadtteil. Wie es zu der Entscheidung kam.

Die Spuren des Industriezeitalters in Obersendling führen zu Schienen, Weichen, Prellböcken und Verladerampen: Ein weit verzweigtes, zunehmend verfallendes Gleisnetz durchzieht den Stadtteil. Nach dem Willen des Bezirksausschusses (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln sollen diese "Relikte einer prägenden Epoche" nicht einfach verschwinden, sondern wirksam geschützt werden. Zum einen durch Aufnahme in die Schriftenreihe "Kulturgeschichtspfad", zum anderen per "Sichtung und Dokumentation" durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Einen entsprechenden Antrag soll die Stadt stellen, forderte jetzt einhellig der Bezirksausschuss.

Zur Vorgeschichte des Vorstoßes: Ein bildreich unterlegtes Referat zum Thema Güterbahnanschluss Obersendlings von Jochen Gottlieb im Nachbarschaftstreff Südpark war Mitte Januar auf ein außergewöhnlich starkes öffentliches Interesse gestoßen. Die BA-Fraktion der Grünen nahm die gute Resonanz nun zum Anlass, für den Schutz des Obersendlinger Industriegleisnetzes zu werben, weil es sonst "vollständig aus dem Stadtbild zu verschwinden" drohe.

Wenigstens in einer Publikation sowie in einer denkmalpflegerischen Dokumentation sollten die historischen Gleisanlagen ihren Niederschlag finden. Die Grünen wissen sich in dieser Empfehlung einig mit der neu gegründeten "Geschichtswerkstatt Süd", die mit dem Vortrag Jochen Gottliebs ihr Debüt als Veranstalterin gegeben hatte.

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