Baufällige Sportstätte:Geld für die Regattastrecke

Anlage soll bis 2022 nun doch notdürftig saniert werden

Von Isabel Bernstein

In die Debatte über die Sanierung der Olympia-Regattastrecke kommt Bewegung. So sollen die 15 Millionen Euro, die die Stadt von 2023 bis 2026 für die dringendsten Ertüchtigungen der Anlage bereitstellen möchte, nun doch schon in den kommenden zwei Jahren fällig werden. Einen entsprechenden Antrag will Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD/Volt) noch in diesem Jahr in den Stadtrat einbringen, wie sie bei einem Treffen mit Ruder- und Kanuverbänden ankündigte. Das sei auch so mit der Kämmerei abgestimmt: "Als Sportbürgermeisterin ist es mir außerordentlich wichtig, dass wir den Münchner Vereins- und Breitensport auch in der Krise sinnvoll und nachhaltig fördern", sagt Dietl. Auf der Olympia-Regattastrecke trainieren mehr als 2000 Freizeit- und Leistungssportler. Im Juli hatte der Stadtrat mit Blick auf die wegen der Corona-Krise einbrechenden Einnahmen beschlossen, für die Sanierung doch nicht wie zunächst geplant 61 Millionen Euro auszugeben - eine Entscheidung, die die Vereine stark kritisierten und die der Regattaverband als "Sargnagel für die Regattastrecke" bezeichnete.

Nun sollen zumindest die notdürftigsten Sanierungsarbeiten noch vor den European Championships 2022 erfolgen. Weil schon jetzt klar ist, dass die 15 Millionen nicht für sämtliche zu erledigenden Arbeiten ausreichen werden, wollen sich die Vereine mit der Stadt über die Prioritäten der Sanierungsmaßnahmen abstimmen. Aus ihrer Sicht sind vor allem die Sanitärbereiche und das Jurygebäude, in dem die meisten der gut ein Dutzend Vereine ansässig sind, dringend sanierungsbedürftig, wie der Bayerische Ruderverband in einer Pressemitteilung am Donnerstag mitteilte. Hinzu kämen im Außenbereich die kompletten Steganlage sowie die Bunkertoiletten neben der Tribüne, die besonders von zahlreichen Münchner Freizeitsportlern genutzt werden.

Stadt und Vereine wollen außerdem um Fördermittel aus dem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Sportstätten und um Geld aus dem bayerischen Landeshaushalt werben. Trotz allem fordern die Vereine vom Münchner Stadtrat, er möge langfristig doch am 2019 beschlossenen Konzept einer Gesamtsanierung festhalten: "Diese einmalige Anlage ist für den Vereins- und Freizeitsport und für die zahllosen Erholungssuchenden zu wichtig, als dass sie vergammeln darf", sagt Siegfried Kaidel, der Präsident des Deutschen Ruderverbandes.

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