Obermenzing:Weniger Wasser, dickeres Eis

Lesezeit: 1 min

Betreten verboten: Schlittschuhlaufen im Winter auf dem Blutenburg-Weiher ist für die Obermenzinger Kinder bislang nur eine Wunschvorstellung. (Foto: Robert Haas)

Schlittschuhlaufen auf dem Blutenburg-Weiher soll möglich werden, fordert eine Würm-Kennerin

Von Jutta Czeguhn, Obermenzing

Der Blutenburg-Park im Januar 2021, ein Winterparadies. Viele Menschen zieht es nach den Feiertagen nach draußen. Die Schlittenhügel in Schlossnähe sind zwar nur Rodelbähnchen, doch werden sie ausdauernd und jauchzend von den Obermenzinger Kindern befahren. Die Nächte zuvor waren eisig. Auf dem gefrorenen Kanal östlich des großen Nymphenburger Schlosses tummelten sich deshalb so viele Menschen, dass die Polizei nicht nur pandemiebedingt die Reißleine ziehen musste und die Schlitterflächen mit Absperrband versah. Denn am Nachmittag des 10. Januar waren binnen kürzester Zeit zwei Münchner eingebrochen, das Eis hatte sich als nicht mehr tragfähig erwiesen. Unter idealen, normalen Bedingungen allerdings ist das Schlittschuhfahren und Eisstockschießen im Winter am zugefrorenen Kanal vor Schloss Nymphenburg grundsätzlich erlaubt. Warum also nicht auch auf dem kleinen Weiher an der Blutenburg?

Irmela Strohhacker, die Obermenzinger Kinderärztin und Würm-Kennerin, stellt sich diese Frage schon seit Jahren. Bereits 2009 war sie in einer Sitzung des Bezirksausschusses von Pasing-Obermenzing aufgestanden und hatte die Bürgersprechstunde für eine Wortmeldung genutzt. Jetzt brachte sie ihr Anliegen erneut im Gremium vor.

Um das ökologische Gleichgewicht im Weiher zu erhalten, so Irmela Strohhacker, gebe es am Zulauf der Würm am westlichen Ufer eine erhöhte Durchflussrate. Das bewirke, dass der Blutenburg-See im Vergleich zu den Seen im Nymphenburger Park und dem Kanal weniger schnell zufriere. "Heuer hatten wir das Glück, dass der Weiher wenigstens kurz zugefroren war", sagte die Obermenzingerin. "Ich möchte den Kindern und Jugendlichen im kommenden Winter dazu verhelfen, dass die Wahrscheinlichkeit des Zufrierens des Weihers erhöht wird." Das ließe ganz einfach und auch relativ kostengünstig umsetzen durch eine Drosselung der Wasserzufuhr in den Wintermonaten.

Vor zwölf Jahren war Irmela Strohhacker mit ihrem gleichlautenden Antrag gescheitert. Zuständig ist die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung. "Ich weiß nicht, warum mein Ansinnen damals abgelehnt worden ist, aber ich bin der Überzeugung: Wo ein Wille, da ein Weg."

© SZ vom 04.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: