In die Diskussion um Münchens Gartenstädte schaltet sich nun auch der Verein zur Schaffung und Erhaltung von Grünflächen in Obermenzing ein. Die städtebaulichen Erhaltungssatzung soll auch für das nördlich der Verdistraße, beidseitig der Bahnstrecke München-Ingolstadt gelegene Obermenzing gelten, so der Grünflächenverein in seinem Antrag, der sich auf eine Beschlussempfehlung des Planungsreferats bezieht. Grundsätzlich, so Vereinsvorsitzender Andreas Ellmaier, begrüße man ausdrücklich die Aufstellung und Evaluierung von Rahmenplänen für Münchner Stadtviertel mit Gartenstadtcharakter.
"In die Rahmenpläne muss aber auf alle Fälle noch eine Empfehlung zu Maßnahmen für den Erhalt und/oder die Schaffung naturnaher Gärten aufgenommen werden", fordert Ellmaier. Die Biodiversität in den Gartenstadtgebieten sei sehr hoch, was vor allem an den naturnah gestalteten Gärten und den verwilderten Bereichen in größeren Gärten liege. Auch wegen der Stadtökologie müssten Vorgartenbereiche, Grenzbereiche mit Großbäumen und grüne Rückräume erhalten werden, so wie es in den Rahmenplänen formuliert sei.
Kein Verständnis habe man hingegen für die erneut abschlägige Beurteilung der städtebaulichen Erhaltungssatzung durch das Planungsreferat, so Ellmaier weiter. In Münchens Gartenstädten seien städtebauliche Erhaltungssatzungen mangels Voraussetzungen nicht möglich, heißt es seitens der Behörde. Ellmaier widerspricht: Viele deutsche Städte würden dieses Instrument mit Erfolg anwenden. Nur die Landeshauptstadt sei nicht bereit, "dessen Einsatz zum Schutz unserer Gartenstadtgebiete überhaupt ernsthaft zu prüfen und dann dem hiesigen Stadtrat vorzuschlagen". Dabei, würde, so Ellmaier, die Anwendung der städtebaulichen Erhaltungssatzung dem Planungsreferat die Möglichkeit eröffnen, Bauherrn zu einem verträglicherem Umgang mit gewachsenen baulichen wie natürlichen Strukturen in den Stadtviertel zu "ermutigen".