Obermenzing:Freunde fürs Leben

Pippi Langstrumpf

Ohne sie wäre die Welt entschieden ärmer: Pippi Langstrumpf (hier in der Verfilmung mit Inger Nilsson).

(Foto: dpa)

Anselm Bilgri über die Bücher seiner Kindheit

Von Jutta Czeguhn, Obermenzing

Bücher, für Kinder sind sie reale Orte, an denen sie frei sein können und Zeit verbringen mit all jenen, die sie wirklich interessieren. Es sind Welten, in denen sie viel erfahren über das Leben. Aber das werden sie erst sehr viel später, als Erwachsene, begreifen. Pippi Langstrumpf etwa lehrt, dass nicht alle Mädchen so langweilig sein müssen wie Annika. In Hänsel und Gretel wiederum werden Menschen, die hungern, zum äußersten getrieben. Und Mark Twains "Huckleberry Finn", da blieb vor allem Hucks innerer Kampf im Gedächtnis. Da entscheidet sich der einsame Außenseiter für die Freundschaft zu Jim, dem Sklaven, und ist bereit, dafür sogar seinen Platz im Himmel zu riskieren. "Aber wer will schon Harfe spielen?", sagt sich Huck. Ein herrlicher Satz!

Was ist mit all den Comics, die man als Kind verschlungen hat? Leere Kalorien, behaupteten die Erwachsenen in grenzenloser Unkenntnis, auf ewig würden einem die bunten Heftchen die Klassiker vergällen. Ein unglaublicher Blödsinn, wie der berühmte britische Kinderbuch-Autor Neil Gaiman schon als Schüler beweisen konnte. Er, durch und durch comic-süchtig, war auch der einzige, der die Schulbibliothek von vorne bis hinten gelesen hatte.

Es gibt also Leseerfahrungen , die nachhaltig sind, Einfluss haben auf unser späteres Leben. Darüber sprechen der Journalist Niels Beintker und der ehemalige Benediktiner Anselm Bilgri am Dienstag, 14. November, 19 Uhr, im Jella-Lepman-Saal der Internationalen Jugendbibliothek in der Blutenburg. Bilgri wird also verraten, welche Bücher ihn begleitet haben. Er sei seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Leser, sagt er über sich selbst. Seit seinem Austritt aus dem Orden 2004, arbeitet er als Autor und "Berater für Unternehmenskultur". In der Veranstaltungsreihe "Bücher der Kindheit" lädt die Stiftung Internationale Jugendbibliothek regelmäßig Gäste aus Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zum Gespräch über ihre ersten Leseerfahrungen ein. Anmeldung unter der Telefonnummer 89 12 11-0 oder unter anmeldung@ijb.de noch bis zu diesem Montag, 13. November, möglich.

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