Obergiesing/Ramersdorf:Jetzt schon im Grenzbereich

Konversion des Siemens-Areals beunruhigt die Obergiesinger

Der berühmte "Blick über den Tellerrand" empfiehlt sich grundsätzlich, in diesem Fall aber ganz besonders: Im benachbarten Ramersdorf, im direkten Anschluss an die Gleise, auf denen die S-Bahnen der Linien 3 und 7 fahren, laufen die Neuplanungen für den ehemaligen Siemens-Standort St.-Martin-Straße 76 und 51 an. Angesichts dessen sah sich der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach, Thomas Kauer (CSU), bereits veranlasst, von einer "riesigen Konversion" des Geländes zu sprechen - mit enormen negativen Folgen für die angrenzenden Quartiere.

Die Kollegen im BA Obergiesing-Fasangarten sehen das ähnlich - sind darüber aber bislang nicht ins Bild gesetzt worden. Das soll sich, auf einen Antrag der CSU-Fraktion hin, ändern: Am Dienstagabend haben die Mitglieder des BA einstimmig beschlossen, die Stadtverwaltung aufzufordern, sie unverzüglich zu informieren. Zum einen betrifft das die geplante Nachverdichtung mit Büros und Wohnungen auf dem Grundstück St.-Martin-Straße 76 und zum anderen die Neubebauung des gegenüberliegenden Parkhausgeländes. Zusätzlich solle der BA in die Planungen mit einbezogen werden, etwa bei der Aufstellung eines Bebauungsplans.

Begründet wird der Antrag damit, dass die Nachverdichtung auch für die Obergiesinger Schlimmes befürchten lasse. Schon heute sei die S-Bahnstation St.-Martin-Straße "im Berufsverkehr hoffnungslos überlastet". Die Anbindung mit dem Bus 54 im Zehn-Minuten-Takt sei ebenfalls ungenügend, und die Zubringerstraßen seien jetzt schon zu stark befahren. Eine Infrastruktur für eine zusätzliche Wohnbebauung, gemeint sind unter anderem Schulen, fehle ebenfalls.

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