Obergiesing:Gestaltungskräftig

Die Koordinierungsgruppe will aus lokalem Expertenwissen schöpfen und die Vernetzung im Stadtbezirk vorantreiben. Sie finanziert Märkte und Ausstellungen, als nächstes ist das Projekt "Zeitkapsel" geplant

Von Hubert Grundner, Obergiesing

Zwangsweise war es ein eher verhaltener Start, den Lars Jakubeit als neuer Leiter des Stadtteilladens Giesing hinlegen konnte: Nachdem die Einrichtung an der Tegernseer Landstraße 113 zum 1. Januar von der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) an die gemeinnützige QuarterM GmbH übergeben worden war, mussten die Büroräume zunächst einmal umgebaut und instandgesetzt werden. Doch auch danach war coronabedingt an keinen regulären Betrieb zu denken - bis heute sind Besuche und Treffen nur eingeschränkt möglich.

Angesichts der Fortschritte, die sich im Kampf gegen die Pandemie abzeichnen, sollte aber auch der Stadtteilladen bald wieder seine Funktion in gewohnter Weise erfüllen können. Von dessen künftigen Aufgaben hat Jakobeit , der zuvor den Nachbarschaftstreff in Perlach geleitet hat, jedenfalls schon klare Vorstellungen. Ihm zufolge rücken mit dem Wechsel der Trägerschaft nun ganz Obergiesing, Harlaching und Fasangarten in den Fokus des Stadtteilladens. Dank der Finanzierung durch das Sozial- und Kulturreferat, das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, die Städtebauförderung der Regierung Oberbayern wie auch den Mitteln des Bezirksausschusses (BA) könne sich das Stadtteilmanagement als Pilotprojekt nun auch nach Beendigung des Sanierungsprogramms für eine positive Stadtentwicklung einsetzen.

Dabei bleibe die Koordinierungsgruppe Giesing (KGG) auch in Zukunft ein zentrales Beratungsgremium des Stadtteilmanagements. Jakobeit weiter: "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Vernetzung im Stadtteil zu fördern und das lokale Expertenwissen nutzbar zu machen. Hierzu begleitet die KGG unterschiedliche Entwicklungsprozesse, wird über alle Projekte informiert und entscheidet mit." Die KGG verwalte einen eigenen Verfügungstopf, mit dem sie Ideen und Projekte im Stadtteil finanziere. So konnten dem Leiter des Stadtteilladens zufolge in den vergangenen Jahren unteranderem "Freezing in Giesing" oder die Ausstellung "Fasching in Giesing" durch den Verfügungsfond unterstützt werden. "Aktuell freuen wir uns auf die ,Zeitkapsel', ein gefördertes Projekt zum Austausch über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres Stadtteils", fügt Jakobeit hinzu.

Damit möglichst viele Interessen und Sichtweisen aus den verschiedenen Stadtteilen vertreten sind, ist die KGG offen für alle, die sich engagieren möchten. Derzeit hat die KGG etwa 35 Mitglieder, darunter Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von Schulen, Bildungseinrichtungen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Kirchen, Stadtteilinitiativen, Kultureinrichtungen, sozialen Einrichtungen, Vereinen, Mitglieder der Bezirksausschüsse, die Regsam-Moderation sowie Mitarbeitende städtischer Referate. Die KGG trifft sich in der Regel sechs Mal pro Jahr, jeweils an einem Mittwochabend. Jeder und jede kann sich in der KGG engagieren und gemeinsam den Stadtteil gestalten, man muss nur beim Stadtteilmanagement im Stadtteilladen Giesing vorbeikommen. "Erreichbar sind wir in der Regel dienstags von 9 bis 14 Uhr, mittwochs von 13 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 15 Uhr", sagt Lars Jakobeit. Interessierte können sich aber auch telefonisch unter 0176 / 55 07 66 74 oder per Mail (info@stadtteilladen-giesing.de) melden. Weitere Informationen finden sich unter www.stadtteilladen-giesing.de. Trotz des Wechsels der Trägerschaft verspricht Jakobeit jedenfalls eines: "In Giesing gibt es auch weiterhin eine zentrale Anlaufstelle für Austausch und Vernetzung."

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