Obergiesing/Fasangarten:Mehr als nur ein Überleben

Günstige Mieten, Internet-Geschäfte: Gewerbebetriebe und der lokale Einzelhandel sollen gestärkt werden

Von Hubert Grundner, Obergiesing/Fasangarten

Der Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten will inhabergeführte Betriebe und Geschäfte im Stadtbezirk fördern. Anlass dafür ist ein Antrag der Grünen, den das Gremium einstimmig verabschiedet hat. Darin wird nun die Verwaltung gebeten, mehrere Maßnahmen zur Stärkung kleiner Gewerbebetriebe und des lokalen Einzelhandels zu prüfen und sofern möglich umzusetzen.

Konkret soll es dabei um finanzielle Soforthilfen durch - gegebenenfalls angepasste - Fortführung der coronabedingten Unterstützungen gehen. Auch Förderprogramme zur Neuausrichtung der Geschäftsmodelle des stationären Einzelhandels auf die Nachfrage nach Online-Käufen zählen dazu. Ergänzt werden soll dies durch eine Sensibilisierung der Immobilieneigentümer hinsichtlich der Bedeutung von inhabergeführten Gewerbebetrieben und Geschäften durch Informations- und Beratungskampagnen. Abschließend wird die Schaffung von mehr Belegrechten von gewerblichen Räumen (analog zur sozialen Wohnraumförderung) bei Immobilieneigentümern vorgeschlagen.

Zur Begründung des Antrags verweisen die Grünen darauf, dass München seine Stadtteilzentren als wesentlichen Baustein der polyzentrischen Stadtentwicklung erachte. Daher müsse durch die vorgeschlagenen Maßnahmen sichergestellt werden,

dass inhabergeführte Handels- und Dienstleistungsbetriebe als wichtige Bestandteile des öffentlichen Lebens im Stadtbezirk 17 die derzeitige Krise aufgrund der Corona-Pandemie nicht nur überleben, sondern gestärkt aus ihr hervorgehen. Dazu gehöre, dass die Stadt diese Betriebe dabei unterstützt, ihr Geschäft auch verstärkt über das Internet abzuwickeln - auch, um der Konkurrenz der Großkonzerne zu trotzen. Diese Konkurrenz bestehe ebenso hinsichtlich des Anmietens von Räumlichkeiten - daher sollen inhabergeführte Handels- und Dienstleistungsbetriebe künftig dabei unterstützt werden, Räumlichkeiten für ihre Belange vor Ort zu mieten. Die Stadt solle hierzu zum einen private Eigentümerinnen systematisch informieren und beraten.

Zum anderen möge sie sich Belegrechte auch für gewerbliche Immobilien sichern, die diesen Betrieben dann zur Verfügung gestellt werden können - zum Beispiel gefördert und erworben über die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung. Der derzeitige Tiefstand beim Mietpreis für gewerbliche Immobilien stellt nach Meinung der Grünen dafür eine gute Gelegenheit dar.

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