Obergiesing:Essen verbindet

"Ein Teller Heimat" heißt ein neues Projekt mit Flüchtlingen

Sport ist oft das Medium, über das sich Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zwanglos näherkommen und kennenlernen. Mindestens ebenso gut wie ein Fußballplatz, wenn nicht sogar besser, eignet sich für diesen Zweck eine Küche: Beim gemeinsamen Kochen und Essen entsteht schnell ein Gefühl der Zugehörigkeit und es wächst das Verständnis füreinander. Diese Idee hat Angelika Feigenbutz aufgegriffen und das Projekt "Ein Teller Heimat" ins Leben gerufen. Unter diesem Titel will der Nachbarschaftstreff am Walchenseeplatz künftig jeden ersten Montag im Monat Flüchtlinge aus der McGraw-Kaserne einladen, ihre jeweiligen nationalen Leibspeisen zu kochen. Auftaktveranstaltung im Treff an der Bayerischzeller Straße 5 ist am 1. Juni von 17 bis circa 20 Uhr.

Mithilfe ist dabei ausdrücklich erwünscht: "Es werden Musiker, Künstler, Dolmetscher, Migranten, die sich mit der Landeskultur auskennen, Erzieher, Fotografen, Designer und und und gesucht", werben die Veranstalter für ihr Projekt. Interessenten melden sich unter: eintellerheimat@nbt-am-walchenseeplatz.de an, ob sie mithelfen, -kochen oder -essen möchten. Ein Unkostenbeitrag pro Person und Abend soll dazu dienen, das Projekt dauerhaft fortzuführen.

Für die Macher vom Nachbarschaftstreff ist München "weltoffen, eine Stadt mit Herz und ein Anziehungspunkt für viele Kulturen". Hier lebten Menschen aus mehr als 180 Nationen, 45 Prozent der Giesinger seien "Zuagroaste" mit Migrationshintergrund. Durch den Zuzug nach München und die notwendige Unterbringung von Flüchtlingen - auch in Giesing in der McGraw-Kaserne - werden es stetig mehr.

Mit dem Projekt "Ein Teller Heimat" haben die Asylbewerber nun die Gelegenheit, ihre jeweiligen Lieblingsgerichte zuzubereiten und ihren Giesinger Nachbarn vorzustellen. Die wiederum können dabei mehr über die Menschen erfahren, die es auf der Flucht nach München verschlagen hat. In der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Gelände der früheren Ami-Kaserne leben derzeit rund 300 Flüchtlinge.

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