Obergiesing:Breit, aber behutsam zur Natur

Obergiesing: Fußgänger und Radler sollen den Giesinger Berg auf einer Brücke nahe Heilig-Kreuz-Kirche (links) und Lutherkirche (rechts) queren können. Simulation: Leonhardt, Andrä und Partner

Fußgänger und Radler sollen den Giesinger Berg auf einer Brücke nahe Heilig-Kreuz-Kirche (links) und Lutherkirche (rechts) queren können. Simulation: Leonhardt, Andrä und Partner

Grüne plädieren für eine zukunftssichere Fuß- und Radwegbrücke am Giesinger Berg

Von hubert grundner, Obergiesing

Bei der Realisierung einer Fuß- und Radwegbrücke am Giesinger Berg wollen die Lokalpolitiker ein gewichtiges Wort mitreden. Ihr Ziel: Das Bauwerk soll zukunftssicher gestaltet werden. Zu dem Zweck hat der Bezirksausschuss (BA) 17 Obergiesing-Fasangarten in seiner Sitzung am Dienstagabend einen Antrag der Grünen-Fraktion verabschiedet, der sich auf das geplante sogenannte konkurrierende Verfahren zur Entwicklung von Entwurfsvorschlägen bezieht.

Dabei müssten, wie es im Antrag heißt, folgende Aspekte berücksichtigt werden: Erstens soll die Brücke eine nutzbare Breite von fünf Metern aufweisen und am Nordost-Ende sinnvoll an die Straße "Am Bergsteig" angeschlossen werden. Zweitens seien Eingriffe in den Hangwald - auch aus Gründen des Lärmschutzes - so behutsam wie möglich auszuführen, insbesondere die Fällung von Altbäumen gelte es zu vermeiden. Und drittens sollten Aspekte der Denkmalpflege im Rahmen der baulichen Gestaltung der Brücke bestmöglich berücksichtigt werden.

Zur Begründung ihrer Initiative schreiben die Grünen zu Punkt eins ihrer Vorschlagsliste: Durch den Lückenschluss am Giesinger Berg entstehe eine attraktive Radverkehrsverbindung am Isarhochufer südwärts nach Grünwald und nordwärts durch den Kronepark und über die Hochstraße bis hin zum Gasteig. Damit werde eine dringend erforderliche Alternative zum bereits aktuell überlasteten Isarradweg geschaffen. Der Radverkehr auf der so geschaffenen Verbindung werde, davon sind die Grünen überzeugt, durch die angestrebte Stärkung des Radverkehrs in den näch-sten Jahren gegenüber heute sogar noch zunehmen.

Den bisher vorliegenden Entwürfen zufolge soll die Brücke zwischen 82 und 116 Meter lang sein und dabei ein Gefälle von vier Prozent beziehungsweise drei Prozent aufweisen. Angesichts dieser Parameter erscheine die geplante Breite von vier Metern nicht ausreichend, um eine sichere Nutzung durch Fußgängerinnen und Radfahrer gerade auch mit Blick auf mobilitätseingeschränkte Personen sicherzustellen, so das Fazit der Grünen. Bei einer Breite von fünf Metern - wie bei der Brücke im Zuge des Heinrich-Zisch-Wegs über die Candidstraße - erscheine dies jedoch gewährleistet.

Zur Begründung ihrer zweiten Forderung, nämlich die Eingriffe in den Hangwald möglichst gering zu halten, verweisen die Initiatoren des Antrags auf Ausführungen der Unteren Naturschutzbehörde. Diese betonten die besondere naturschutzfachliche Bedeutung des Hangwalds, der auch zu einer effektiven Reduzierung des am Giesinger Berg verursachten Verkehrslärms für den Bereich um die Heiligkreuzkirche und im Bereich der Lohstraße beitrage. Die Lohstraße gehört bereits zum benachbarten Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching.

Vom dritten Punkt des Antrags erhoffen sich die Lokalpolitiker schließlich, dass dadurch die Bedenken ausgeräumt werden können, die auf Seiten der Unteren Denkmalschutz gegen das Projekt noch bestehen. Soweit diesen durch eine bauliche Gestaltung der Brücke begegnet werden könne, solle dies im konkurrierenden Verfahren berücksichtigt werden, fordert der BA deshalb.

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