Oberföhring:Energie vom Dach direkt ins Viertel

Mieterstromprojekte im Prinz-Eugen-Park gefordert

Planen die städtischen Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG auf den Dächern ihrer Neubauten im Prinz-Eugen-Park Mieterstromprojekte mit Photovoltaik? Diese Frage stellte der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen schon im Juni 2017. Weil die Lokalpolitiker darauf auch im Oktober 2019 noch immer keine Antwort haben, kleiden sie ihren Verdruss jetzt auf Initiative der Fraktion ÖDP und David contra Goliath (DacG) in eine neue Anfrage.

Unter Mieterstrom versteht man lokal produzierten Strom, zum Beispiel aus Photovoltaikanlagen, der nicht durch öffentliche Netze geleitet wird, sodass dafür kein Netzentgelt oder Konzessionsabgaben fällig werden. Er ist daher kostengünstig und kann von Wohnungs- und Gewerbemietern aus der Nachbarschaft direkt bezogen werden. Im Prinz-Eugen-Park in Oberföhring bauen Gewofag und GWG etwa 660 der 1800 Wohnungen, also gut ein Drittel des neuen Quartiers. Im Juni 2017 hatte der BA dort Mieterstromprojekte angeregt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Damals erklärte das Planungsreferat, dass man diese Anregung prüfen werde. Danach hörte der BA nichts mehr.

Jetzt haken die Lokalpolitiker nach. Sie wollen wissen, ob im Prinz-Eugen-Park Mieterstromprojekte geplant sind und ob es Solarstromanlagen ohne Mieterbeteiligung geben soll. "Vor Ort erzeugter Solarstrom kann heute auf wirtschaftliche Weise schmutzigen Kohlestrom ersetzen und braucht keine teuren, umstrittenen Fernleitungen", schreibt Nicola Holtmann (ÖDP) in der Begründung des Antrags und fügt hinzu: "Klimaschutz kann so einfach sein. Man muss es nur wollen."

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