Oberföhring:Bürgerpark bleibt offen

Verwaltung lehnt Schranke, die Schrottautos fernhalten soll, ab

Von Ulrike Steinbacher, Oberföhring

Fast zwei Jahre hat das Kommunalreferat gebraucht, um einen interfraktionellen Antrag des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen abzuschmettern: Das Gremium hatte einstimmig gefordert, an der Zufahrt zum Bürgerpark Oberföhring eine Schranke mit Code-Steuerung zu installieren. Seit Jahren hat dort die Vereinsgemeinschaft 29 mit einer Vielzahl von Vereinen ihr Domizil, ebenso das Kleine Theater im Pförtnerhaus und die Künstlerinitiative "Interessenvereinigung Bürgerpark Oberföhring" (IBO). Die Stadtverwaltung lehnte eine Schranke an der Einfahrt jetzt ab.

Mit der Absperrung hatten die Stadtviertelvertreter verhindern wollen, dass auf dem weitläufigen Gelände an der Oberföhringer Straße immer wieder abgemeldete Schrottautos abgestellt werden. Wer das tut, nutzt die Rechtslage aus: Parkt ein Wrack auf öffentlichem Grund am Straßenrand, muss der Verursacher, im Zweifelsfall der Halter, für die Entsorgung zahlen. Rostet es dagegen auf Privatgrund vor sich hin, kommt er darum herum.

Der Bürgerpark gehört der Stadt und wegen des Schlupflochs im Gesetz ist sie es auch, die fürs Abschleppen der ausrangierten Autos, Traktoren und Wohnmobile und das Einlagern von Privatgegenständen aus dem Wageninneren aufkommen muss. 3000 bis 4000 Euro könne das kosten, hatte Martin Tscheu (SPD), der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr, im Mai 2017 geschätzt, als der BA seinen Antrag stellte.

Inzwischen allerdings gibt es neue Nutzer für den Bürgerpark, und ihretwegen ist die Verwaltung gegen eine Schranke. Zum einen ist das Areal als neuer Feuerwehr-Standort im Gespräch. Zum anderen steht bereits fest, dass dort vorübergehend Kindertagesstätten unterkommen, für die im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park momentan noch der Platz fehlt, weil die Gebäude der städtischen Wohnungsgesellschaften Gewofag und GWG nicht rechtzeitig fertig werden. Daher lagert das Referat für Bildung und Sport zwei Kita-Container mit je vier Gruppen in den Bürgerpark aus. "Wegen der laufenden Planung und anschließenden Errichtung für die Kinderbetreuung" könne daher "derzeit" keine Schranke angebracht werden, resümiert Kommunalreferentin Kristina Frank.

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