Süddeutsche Zeitung

Obdachloser am Isarhang:In der Höhle erfroren

Ein Geologe hat in einer Höhle am Isarhang die Leiche eines Obdachlosen gefunden. Womöglich starb der Mann bereits Ende vergangenen Jahres.

Am Isarhang in Harlaching ist in einer Höhle ein Obdachloser erfroren. Der 46-jährige Mann wurde am vergangenen Donnerstag von einem Geologen entdeckt, wie die Polizei berichtet. Die Leiche war bereits verwest, der genaue Todeszeitpunkt lässt sich nicht mehr ermitteln. Womöglich starb der Mann bereits Ende vergangenen Jahres, beim Toten fand sich eine Tageszeitung vom 4. Dezember.

Der Geologe war laut Polizei damit beschäftigt, den in Harlaching steilen Isarhang zu kontrollieren. Auf der Höhe der Füllstraße, etwa 300 Meter südlich des Tierparks Hellabrunn, entdeckte er gegen neun Uhr eine schwer zugängliche Höhle, etwa vier mal drei Meter groß und nur eineinhalb Meter hoch.

Vom Isarweg aus ist sie nicht zu erkennen. Als der Wissenschaftler die Höhle betrat, machte er die grausige Entdeckung.

Neben dem Toten fand die Polizei diverse Kleidungsstücke sowie Utensilien des täglichen Lebens. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass der 46-Jährige schon seit geraumer Zeit in der Höhle gelebt hat.

Die Obduktion seiner Leiche ergab, dass er an Unterkühlung gestorben war. Fremdverschulden schließt die Polizei aus. Es handelt sich bei dem Toten um einen Münchner, der früher in der Baubranche tätig war.

Zu seiner Familie hatte er schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Sein Bruder und sein Vater wurden von der Polizei informiert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.10378
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/beka
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.