Süddeutsche Zeitung

Nymphenburg:Strich für Strich

Gerald Kleinle versteigert Werke für den SZ-Adventskalender

Es sieht auf den ersten Blick so aus, als hätte Gerald Kleinle die Bilder von Claude Monet oder Alfred Sisley verinnerlicht. Als hätte er ganz nach impressionistischer Manier Strich für Strich Farbe in den feinsten Schattierungen auf die Leinwand gebracht und dann alles mit einem weichen Schwamm vorsichtig wieder verwischt. Doch dann - beim zweiten Hinsehen - sieht man es: Es sind Fotografien, die jene Illusion erzeugen. Kleinle, 1959 in Donauwörth geboren, hat sich in seinen aktuellen Arbeiten der experimentellen Fotografie verschrieben. Unschärfe und Reduktion, damit spielt der Fotograf nach und spürt den Möglichkeiten der Veränderung während des Prozesses, also während des Fotografierens nach. Die Kamera wird zum Beispiel abrupt bewegt - Linien und Grenzen verschwimmen. In der Cafébar Limulus sind seine Fotografien, die sich mit dem Nymphenburger Schlosspark zu allen Jahreszeiten beschäftigen, bis Januar zu sehen. "Es gibt viele Menschen, die den Nymphenburger Schlosspark lieben. Sie kamen und haben bewegende Geschichten erzählt", sagt Kleinle. Zum Beispiel habe jemand einen Baumstamm auf einem seiner Bilder erkannt und genau gewusst, wo dieser Baum steht. "Das hat mich sehr überrascht."

Drei Bilder von Gerald Kleinle aus der laufenden Ausstellung sind nun am dritten Adventssonntag zugunsten des Adventskalenders für gute Werke" der Süddeutschen Zeitung versteigert worden. Zwei Damen und ein Herr nahmen die abstrakten Fotografien mit nach Hause. Sogar die Band Basement, die zum Brunch gespielt hat, spendete 100 Euro von ihrer Gage. Zum dritten Mal initiiert Martina Meise die Versteigerung in ihrem Café. Die Künstler, die in der Weihnachtsausstellung ihre Arbeiten zeigten, wüssten das und machten gerne mit. "Ich finde es gut, dass mit dem Adventskalender hier in der Region geholfen wird", sagt Meise und freut sich sehr, dass sie in diesem Jahr insgesamt 600 Euro an den Adventskalender weitergeben kann.

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Quelle:
SZ vom 12.12.2016 / ole
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