Nymphenburg:Der Romanplatz soll endlich schöner werden

Nymphenburg: Von Tramlinien eingekreist und auf einer der Hauptrouten für Autofahrten in der Innenstadt: Der Romanplatz ist ein Verkehrsknotenpunkt.

Von Tramlinien eingekreist und auf einer der Hauptrouten für Autofahrten in der Innenstadt: Der Romanplatz ist ein Verkehrsknotenpunkt.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • Schon seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, wie der Romanplatz in Nymphenburg neu gestaltet werden kann.
  • Die CSU kündigte nun überraschend an, das bereits vorliegende Gesamtkonzept nicht wie geplant im Stadtrat zu beschließen.

Von Heiner Effern

Der Romanplatz soll schöner werden, dafür aber ein prägendes Gebäude verlieren: Das alte Tramhäuschen in der Mitte steht vor dem Abriss. Zu marode ist der Bau, dessen Keller schon vor dem Ersten Weltkrieg als unterirdische Trafostation gebaut wurde. So viel steht fest, doch wie der Verkehrsknoten in Nymphenburg künftig aussehen wird, bleibt weiter offen.

Die CSU kündigte überraschend an, das bereits vorliegende Gesamtkonzept für die Neugestaltung nicht wie geplant am Dienstag im Stadtrat zu beschließen, sondern nochmals überprüfen zu lassen. Die Verwaltung solle klären, ob sich durch einen günstigen Ersatzbau nicht doch eine lebendige Nutzung im Zentrum des Platzes ermöglichen lasse, sagte die stellvertretende Fraktionssprecherin Kristina Frank.

Des Weiteren solle nochmals versucht werden, die Anwohner von einer einheitlichen Gestaltung zu überzeugen. Nicht zuletzt entspreche die vorgestellte Grünanlage, die anstelle des Tramhäuschens entstehen soll, nicht den Vorgaben des Wettbewerbs. SPD und auch die Grünen als größte Oppositionspartei wollten das Konzept am Dienstag beschließen, auch wenn bei ihnen nicht gerade Euphorie vorherrscht. "Es ist und bleibt ein Verkehrsknotenpunkt. Ich hoffe, dass sich mit dem neuen Konzept trotzdem ein Platzgefühl entwickeln lässt", sagt Kathrin Abele von der SPD. "Man stellt sich was Großartigeres vor", pflichtet ihr Anna Hanusch von den Grünen bei. Letztlich spüren alle drei Fraktionen, dass eine Verschönerung beim Romanplatz an Grenzen stößt.

Das vom Wirtschaftsreferat vorgelegte Konzept sieht an der Stelle des Tramhäuschens ein rundes grünes Platzzentrum mit zwölf Säulenpappeln, einer kniehohen Hecke und einer Grünfläche vor. Dazu soll der Romanplatz charakteristische Tram-Wartehäuschen und einen neuen Bodenbelag auf allen Flächen erhalten, die der Stadt gehören. Ein einheitliches Konzept für den gesamten Platz scheiterte am Widerstand der Anwohner. Als Budget sind insgesamt 20,98 Millionen Euro veranschlagt. Davon soll die Stadt direkt etwa zwölf Millionen beitragen, den Rest müssen die Stadtwerke München übernehmen.

Der Romanplatz ist einer der zentralen Verkehrsknoten im Münchner Westen. Hier treffen sich nicht nur die Tramlinien 12, 16 und 17 sowie die Buslinien 51 und 151, er liegt auch auf einer der Hauptrouten für Autofahrten in die Innenstadt. Für die geplante Tram-Westtangente, die von Sendling bis nach Nymphenburg führen soll, wird er Endstation sein. Bei der Neugestaltung soll er auch ein drittes Gleis erhalten. Zudem sollen die Fahrbahnen auf der Straße saniert werden. Ob die Arbeiten wie geplant im Jahr 2019 beginnen können, bleibt nun abzuwarten.

Keine schnelle Lösung in Sicht

Wie schwierig es ist, einen so vom Verkehr dominierten Platz ansprechender zu gestalten, zeigt sich am zähen Ringen um jedes Detail. Allein der Kampf um das Tramhäuschen beschäftigte die Politik viele Jahre. Momentan dient es nur noch den Straßenbahnfahrern als Toilette und gelegentlicher Aufenthaltsraum. Zumindest seit 2013 ist immer wieder von einer Nutzung als Bandprobenraum die Rede.

Der Sieger im Wettbewerb für den neuen Romanplatz sah ursprünglich den Erhalt des etwa zehn mal zehn Meter großen Gebäudes vor. Doch eine Expertise des Kommunalreferats ergab, dass der Zustand des Häuschens so schlecht ist, dass nur der Abriss bleibe. Ein Neubau würde eine halbe Million Euro kosten. Die CSU will nun wissen, ob es nicht auch deutlich günstiger geht. Das löst allerdings nicht das Grundproblem dieses Areals: Es ist eingekreist von Straßen und Gleisen, also weder attraktiv noch leicht zu erreichen.

Grünen Stadträtin Anna Hanusch hätte sich gewünscht, dass "endlich etwas weiter geht". Doch üblicherweise akzeptiert der Stadtrat einen Wunsch auf Vertagung. Der Romanplatz und dessen Verschönerung drehen wohl noch eine weitere Runde in der Warteschleife.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: