Stadtrat muss noch entscheiden:Nymphenburg bekommt ein Seniorenzentrum

Stadtrat muss noch entscheiden: Wichtige Anlaufstelle für ältere Menschen - nicht nur beim Mittagstisch, hier im Laimer Seniorenzentrum.

Wichtige Anlaufstelle für ältere Menschen - nicht nur beim Mittagstisch, hier im Laimer Seniorenzentrum.

(Foto: Robert Haas)

Die Stadt will die Planungen, die angesichts der klammen Kassen auf Eis lagen, nun doch wieder mit Hochdruck aufnehmen. Weitere Anlaufstellen sind unter anderem im Hasenbergl und in Bogenhausen vorgesehen.

Von Ellen Draxel

Nymphenburg soll nun doch schneller als erwartet ein Alten- und Service-Zentrum (ASZ) bekommen. Bis vor kurzem sah es noch so aus, als fiele der seit Jahren geplante Neubau an der Arnulfstraße 294 in der Nähe des Romanplatzes dem städtischen Haushaltsdefizit zum Opfer. Das Projekt war im Sommer auf die Kategorie III in der Prioritätenliste abgerutscht und der Auftrag damit auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Jetzt aber wird die Umsetzung wieder mit hoher Priorität vorangetrieben. Das ist einer Beschlussvorlage zur weiteren Planung der Münchner ASZ zu entnehmen, die Anfang 2022 dem Sozialausschuss des Stadtrats vorgelegt werden soll.

"Der weitere Prozess", heißt es dort, "soll nun wieder intensiv verfolgt werden". Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg hatte zuletzt wiederholt Druck ausgeübt und auf die "defizitäre Angebotslage" für Senioren und Seniorinnen im Viertel hingewiesen. "Der Versorgungsrichtwert für ein ASZ sind 9000 ältere Menschen", argumentierten die Lokalpolitiker schon im September in einem parteiübergreifenden Antrag. Lebten mehr als 12 600 Personen in einem Stadtbezirk, die 65 Jahre und älter sind, sollte eine zweite Einrichtung eröffnet werden. In Neuhausen-Nymphenburg wohnten bereits Ende vergangenen Jahres 16 742 Senioren und Seniorinnen, Tendenz steigend. Anlaufstelle für sie ist bislang nur das ASZ an der Nymphenburger Straße 171 nahe dem Rotkreuzplatz. Daher, so die Bürgervertreter, müssten die Planungen zum Neubau an der Arnulfstraße "unverzüglich wieder in die Investitionsliste" aufgenommen werden.

Baubeginn könnte im Jahr 2024 sein

Laut Andreas Sigl vom Kommunalreferat könnte der Projektauftrag nun schon 2022 erteilt werden, sofern der Finanzierungsbedarf für den ASZ-Neubau im Eckdatenbeschluss zum Haushalt 2023 genehmigt wird. Baubeginn wäre dann voraussichtlich 2024. Derzeit gibt es in München 32 Alten- und Service-Zentren, die sich um die Belange von älteren Menschen kümmern. Weitere Standorte sind, zusätzlich zu dem ASZ in Nymphenburg, in konkreter Planung.

So wird voraussichtlich im Herbst das ASZ Hasenbergl am Stanigplatz seinen Betrieb aufnehmen und die integrierte Einrichtung "13er Bürger- und Kulturtreff" an der Eugen-Jochum-Straße im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park neu errichtet werden. 2025 soll der Bogenhauser Treff dann bezogen werden können. Das bestehende ASZ Pasing zieht zum 1. Januar von der Bäckerstraße an die Bodenseestraße 4a in ein umgebautes Gebäude um. Außerdem hat das Sozialreferat im Rahmen der Planungen für das Bogner-Gelände an der Truderinger/St.-Veit-Straße den Bedarf für ein zweites Alten- und Service-Zentrum für Berg am Laim angemeldet.

Auch am Westkreuz soll eine Dependance des Aubinger ASZ eröffnen, die Sozialbehörde ist schon länger auf der Suche nach Räumen für eine Interimslösung. Und Hadern wird ebenfalls ein zweites ASZ erhalten, eventuell am Max-Lebsche-Platz, das ist referatsintern noch zu klären. Auf der Agenda stehen zudem ergänzende Standorte in Laim und Trudering-Riem.

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