Vor ein paar Tagen regnete es heftig, die Menschen auf der Sendlinger Straße hatten selbst unterm Regenschirm die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, sie schienen auf der Flucht zu sein. Tja, und was macht man an einem solchen Novembertag? Man geht dahin, wo Licht ist, Farbe, Gefühl, Wärme. Man betritt also das Filmtheater Sendlinger Tor, das man allein schon deshalb lieben muss, weil man neben den Filmplakaten an der Glasfront immer auch die Kritiken der Münchner Zeitungen findet; es ist ein wenig wie in der guten alten Lichtspielzeit, wozu die Architektur aus der Prinzregentenzeit, die roten Plüschsessel, der opernhafte Vorhang, die Kassettendecken und die Nostalgiebar ihren Anteil haben. Hinzukommt, dass dieses Kino offenbar von Leuten geführt wird, die am liebsten die Filme zeigen, die sie selbst auch anschauen würden, was übrigens nicht unbedingt ein Erfolgskriterium ist.
Null acht neun:Zu schön für diese Stadt
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Von Christian Mayer
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