Wer Notting Hill hört, denkt im ersten Moment wahrscheinlich an den verschmitzt lächelnden Hugh Grant oder an die bunten Häuschen, die man im gleichnamigen Londoner Stadtteil findet. In München aber steht der Name für Pancakes und Brote, für Chai Latte und Pistazien-Croissants. Zugegeben, an die verträumten Straßen von Notting Hill fühlt man sich angesichts des Glasbaus im Münchner Westend nicht erinnert. Aber beim Blick aus den bodentiefen Fenstern in den ausgehenden Münchner Winter kann man doch ein wenig ins Träumen kommen, und wenn es nur vom Sommer ist.
Von außen ist das Gebäude des „Notting Hill Cafés“ wenig ansprechend, ein Glasblock nicht weit von der U-Bahn-Station Schwanthalerhöhe. Das Innere ist modern gehalten. Grüne Fliesen bedecken die Wand hinter der Theke, sie sind abgestimmt auf gleichfarbige Sitzpolster und Pflanzen, die sich über die betongrauen Wände ranken. Eng gedrängte Holztische und eine Vielzahl kleiner und großer Lichtquellen verleihen dem Raum die nötige Wärme. Eine bodentiefe Fensterfront zieht sich im Halbkreis um das Café und ermöglicht den ungestörten Blick auf die nach Südwesten ausgerichtete Terrasse. Im Sommer sei diese meist sehr voll, erklärt Co-Inhaber Melik Karakus. Jetzt im Winter ist sie natürlich wie ausgestorben, anders als das Innere des Cafés.

Die Gäste haben vor sich auf den Tischen eine bunte Mischung an süßen und herzhaften Speisen, an Gebäck, Bowls und Broten. Die Karte ist nicht riesig, aber abwechslungsreich. Wer es klassisch mag, startet mit einem Bircher Müsli (5,50 Euro) oder einem Omelett (10,20 Euro) in den Tag. Auch beliebte Süßspeisen wie Pancakes oder Waffeln (jeweils 10,90 Euro) mit frischem Obst gibt es, wahlweise mit Ahornsirup oder Nutella. Für den süßen Zahn lohnt auch ein Blick in die Vitrine, in der eine Auswahl an Zimtschnecken und Croissants angeboten werden. Die persönliche Empfehlung des Personals? Das Pistazien-Croissant.
Für wen es etwas Herzhaftes sein darf, empfehlen sich die Kreationen mit Räucherlachs oder, vielleicht das Highlight, ein Brot mit Avocado, Ei und Burrata (14,60 Euro). Auch die leichteren Açai und Smoothie Bowls (ab 11,50 Euro) sind laut Karakus „der absolute Renner“. Auf den Mittagstisch kommen dann unter anderem Bowls mit Halloumi und hausgemachter Falafel (11,50 Euro).



Ein besonderes Augenmerk legt das Café außerdem auf die Getränkekarte. Neben den Klassikern wie Cappuccino (3,90 Euro) oder Latte macchiato (4,70 Euro) findet man auch Affogato (4,90 Euro) oder Cold Brew (4,70). Die Bohnen hierfür stammen von der Münchener Rösterei Pol.
Regionalität und Nachhaltigkeit sind dem Inhaber-Ehepaar Melik und Kübra Karakus nach eigenem Bekunden genauso wichtig wie gesunde Ernährung. Ein Großteil der Karte sei deshalb vegetarisch und werde mit wenig Fett zubereitet. Der Genuss kommt dabei aber nicht zu kurz.
Notting Hill Cafe im Westend, Theresienhöhe 12, 80339 München, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 16 Uhr