Bogenhausen:Hobbyhistoriker und Denkmalschützer

Bogenhausen: Großes Interesse an der eigenen Geschichte: Roland Krack, Vorsitzender des Vereins Nordostkultur, in der Alten Ziegelei in Oberföhring.

Großes Interesse an der eigenen Geschichte: Roland Krack, Vorsitzender des Vereins Nordostkultur, in der Alten Ziegelei in Oberföhring.

(Foto: Robert Haas)

Seit 20 Jahren forschen Geschichtsinteressierte zu Oberföhring, Daglfing, Denning, Zamdorf und Altbogenhausen. Und dann haben die 380 Mitglieder des Vereins Nordostkultur auch noch eine alte Ziegelei zu unterhalten.

Von Lea Kramer

Angefangen hat alles vor 20 Jahren. Da fanden sich wiederum um die 20 geschichtsinteressierte Menschen zusammen und gründeten einen Verein, um sich dem vergessenen Münchner Nordosten zu widmen. Der Zusammenschluss namens "Nordostkultur" ist seither stetig gewachsen. Mittlerweile hat der Verein etwa 380 Mitglieder, regelmäßig aktiv sind um die 20. Die Zahl 20 ist für die Hobbyhistoriker also in vielerlei Hinsicht eine besondere. Daher begehen sie ihren Geburtstag heuer mit einem umfangreichen Festprogramm, das noch bis zum Ende des Jahres läuft.

"Wir sehen uns nicht hauptsächlich als Geschichtsverein, sondern als Bürgerverein", sagt der Vorsitzende Roland Krack, zugleich eines der Gründungsmitglieder. Die Hauptarbeit bestehe nicht nur darin, im Archiv zu sitzen und nach neuen Erkenntnissen zu forschen oder eine der zahlreichen Ausstellungen zu organisieren. "Wir haben ein Quartier im Bürgerpark in Oberföhring", sagt Krack. Das "Föhring Haus 1" ist die Zentrale des Vereins. Am alten Sitz des Oberföhringer Männergesangsvereins gibt es Treffen, Lesungen und Ausstellungen - und eine Vereinsbibliothek, in der man während der Öffnungszeiten stöbern kann. Noch bis 2025 läuft der Nutzungsvertrag mit der Stadt München, dann müssen sich die Historiker und Historikerinnen wohl neue Räume suchen.

Bogenhausen: Im Trockenstadl stehen zum Teil 100 Jahre alte Maschinen.

Im Trockenstadl stehen zum Teil 100 Jahre alte Maschinen.

(Foto: Florian Peljak)

Und dann hat der Verein ja noch "eine Ziegelei an der Backe", wie Krack sagt. Vor mehr als zehn Jahren haben die Vereinsmitglieder zwei Gebäude der ehemaligen Ziegelei Josef Haid vor dem Abriss bewahren können. Das alte restaurierte Industriegebäude steht an der Carry-Brachvogel-Straße, auch ein Trockenstadl gehört dazu. "Im Maschinenhaus gibt es zum Teil noch 100 Jahre alte Maschinen, die bis in die 1960er-Jahre zur Fertigung von Ziegeln verwendet wurden", sagt Vereinschef Krack.

So sind die Geschichtsinteressierten dann auch noch zu Denkmalschützern geworden. "Wir sind die Betreuer unseres Babys, haben acht Führer ausgebildet und bieten regelmäßig geschichtliche Rundgänge an", sagt der Vorsitzende. Am Freitag, 7. Oktober, gibt es dort die nächste öffentliche Führung. Der Rest des Programms, an dem auch andere Bogenhauser Vereine und Kulturinstitutionen mitgewirkt haben, ist unter: programm.nordostkultur-muenchen.de zu finden.

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