Afro-Soul in neuem Rahmen:Aus den Townships zur Weltkarriere

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Grandiose Bühnenpräsenz und eine ebensolche Stimme: Nomfusi. (Foto: Fabian Kasten)

Die südafrikanische Power-Sängerin Nomfusi eröffnet die neue Reihe "Global Grooves" im Mini Pavillon.

Von Oliver Hochkeppel

Der große Hugh Masekela hat nach einem Gast-Auftritt von Nomfusi bei ihm einmal gesagt: "Sie hat uns allen die Show gestohlen." Und er sagte auch: "Sie ist kleiner als meine Trompete, aber ihre Stimme ist größer als meine." Die gerade einmal 1,50 Meter große Nomfusi Gotyana hat eben nicht nur eine Wahnsinnsstimme, sondern ist auch ein Energiebündel mit grandioser Bühnenpräsenz. Da ihre Agentur in München sitzt, hat man sie hier zum Glück relativ oft erleben dürfen. Trotzdem ist ihr letzter Auftritt schon wieder eine ganze Weile her, und so kehrt sie jetzt mit neuem Material von ihrem nächsten, bald erscheinenden Album zurück.

Material für ihren Afro-Soul zu finden, war nie ein Problem, angesichts ihrer Aschenputtelgeschichte, die sie aus schlimmsten Verhältnissen in einem Township über den Kirchenchor und verschiedene Entdecker zu einer globalen Karriere führte.

Nachdem sie sich (vielleicht auf Wunsch der ehemaligen Plattenfirma) zeitweilig stark dem Pop-Mainstream angenähert hatte, geht es jetzt wieder authentischer zu. Maskandi-Gitarren, Bläserarrangements in Ruf- und Antworttradition oder die charakteristischen Klick-Laute von Nomfusis Muttersprache Xhosa, vor allem aber natürlich die afrikanische Rhythmik prägen jetzt wieder Nomfusis Songs mit ihren starken Melodien.

Neu ist in jedem Fall der Spielort: Nomfusi tritt am 22. Mai im Mini Pavillon am Lenbachplatz auf, mit seinem runden, offenen Saal wie geschaffen für Tanzbares. So soll ihr Konzert nach dem Willen des Pächters im Mini Pavillon wie der Veranstalterinnen Stefanie Schumann und Julia Kastl auch nur der Auftakt zu einer Reihe mit "Global Grooves" sein, die den Schwerpunkt auf Musik aus Afrika, der Karibik und dem schwarzen Amerika legt. Für Diversität, Weltoffenheit und Abenteuerlust soll das stehen, Grenzen überwinden und die kulturelle Vielfalt Münchens fördern. Ein weiteres Konzert ist schon fest gebucht: Am 23. Juli wird Nik West im Mini Pavillon zu Gast sein, die mitreißende Blues-Bassistin und -Sängerin, die schon für Prince und Quincy Jones spielte.

Nomfusi, Mittwoch, 22. Mai, 20.30 Uhr, Mini Pavillon, Lenbachplatz 7a, www.globalgrooves.de

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