Nockherberg 2014:Bavaria grüßt Dopsilein

In der Fastenpredigt von Luise Kinseher bekommt vor allem Horst Seehofer sein Fett weg. Die Kabarettistin macht sich aber auch über den naturtrüben Hubsi lustig und motiviert den einsamen Verkehrsminister im doofen Berlin. Die besten Sprüche von Mama Bavaria.

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Starkbieranstich auf dem Nockherberg

Quelle: dpa

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In der Fastenpredigt von Luise Kinseher bekommt vor allem Horst Seehofer sein Fett weg. Die Kabarettistin macht sich aber auch über den naturtrüben Hubsi lustig und motiviert den einsamen Verkehrsminister im doofen Berlin. Die besten Sprüche von Mama Bavaria.

Für die Kabarettistin Luise Kinseher ist es das vierte Mal als Fastenpredigerin auf dem Nockherberg. Als Mama Bavaria wendet sie sich erst an die, die wieder mal zu ihr gepilgert sind: die Politiker. "Mancher von Euch hat sich vielleicht ängstlich gefragt: Darf man als Politiker so ein Freibier annehmen, selbst wenn's nicht von der Kreissparkasse Miesbach bezahlt worden ist? Als Bavaria sage ich: Man darf. Man muss sogar. Freibier ist bayerisches Kulturgut."

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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Weiter geht es mit einem (bemerkenswert kleinen) Seitenhieb auf den vergangene Woche verurteilten FC-Bayern-Boss, der zwar eingeladen war, aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht zum Politiker-Derblecken kam: "Noch vor einem Jahr hat Uli Hoeneß gesagt: 'Die größte Herausforderung ist es, ganz oben zu bleiben.' Da hat er noch nicht gewusst, wie weit es runter gehen wird."

Im Bild (von links): Kommentator Waldemar Hartmann, der designierte Chef des FC Bayern, Karl Hopfner, und der frühere Präsident des Vereines, Fritz Scherer.

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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Horst Seehofer (hier mit Paulaner-Chef Andreas Steinfatt, l.) nimmt sich die Mama gleich mehrmals zur Brust. Irgendwann sagt sie: "Wir haben in Bayern alles ausprobiert, die Monarchie, die Anarchie, sogar die Demokratie - und halt jetzt die Horstokratie. Wir haben derzeit sogar eine Delegation aus Nordkorea da. Die wollen anhand vom Seehofer herausfinden, wie man Alleinherrschaft absichert, ohne gleich die ganze Verwandtschaft umbringen zu müssen."

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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Auch die OB-Kandidaten in München hat die Mama nicht vergessen. Sie erwähnt Dieter Reiter (l.) und Josef Schmid aber nur kurz am Anfang ihrer Predigt. Ein echtes Profil, urteilt sie, haben die beiden sich nämlich noch gar nicht zugelegt. "Schaut", ruft sie den Münchnern zu, "der Christian Ude, der war ursprünglich mal ein Rechtsanwalt genau wie der Josef Schmid. Und der Horst Seehofer? Der war Verwaltungsbetriebswirt, ein Apparatschik wie der Dieter Reiter. Wenn man als Verwaltungsmensch Ministerpräsident werden kann, dann mag ich mir gar nicht ausmalen, wo das bei Dieter Reiter noch enden könnte."

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Bei der Kommunalwahl haben seine Freien Wähler zwar abgeräumt, in der Fastenpredigt spielt Hubert Aiwanger dafür nur eine klitzekleine Nebenrolle: "Hubsi, schau nicht so naturtrüb", sagt die Mama. "Ich weiß, Du hältst Dich für unwiderstehlich. Die Freien Wähler bestehen ja nur aus Dir. Du bist Machtzentrale und Fußvolk in einem. Da hast Du viel vom Seehofer, bloß nicht in dem Ausmaß. Da wo Seehofers Sakko endet, beginnt bei Dir bereits die Luft nach oben."

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Quelle: Robert Haas

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Zur Abwechslung nimmt sich Mama Bavaria dann mal wieder den "Horsti" (hier mit seiner Frau Karin) vor: "Aber was sollen denn die Leute von Dir denken? Zum Beispiel die NSA, die hört Dich doch ab. Du hast ja selber gesagt, man kann Dich ruhig abhören. Ist ja klar, Du weißt ja selber nicht was Du sagst!"

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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Dann kramt Mama Bavaria einen Brief von Alexander "Dopsi" Dobrindt vor, dem neuen Verkehrsminister im Bund: "Liebe Mama. Ich finde Berlin doof. Ich will wieder heim. Ich hab doch nicht wissen können, dass ich in Berlin Minister werde und diesen Wahlkampfschwachsinn mit der Ausländermaut auch noch umsetzen muss."

"Ach ja, mein Dopsilein!", sagt die Mama. "Der Bua ist ja von dem Berlin total eingeschüchtert. Aber ich würde sagen, wo immer Du auch bist, Du packst das. Du kannst doch alles, hast Deinen Körper bezwungen, den Wahlkampf bezwungen und Du trägst ganz, ganz viel Brille."

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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Für Christian Ude ist es das letzte Mal als Oberbürgermeister auf dem Nockherberg: "Was soll man da noch nachtreten?", fragt die Mama. "Über Dich wurde hier oben alles gesagt. Teilweise war es unverschämt und voll daneben. Als was Du Dich nicht hast alles hinstellen hast lassen müssen - als Tiefseetaucher, als Gebrauchtwarenhändler. Als was Du Dich nicht hast alles hinstellen lassen müssen! Und das völlig zu Recht!"

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Richtig böse wird die Mama, wenn es um die Bildungspolitik der CSU geht und um den bayerischen Kultusminister: "Beim Ludwig Spaenle weiß man immer nie: Kann er nicht erklären, was er berechnen soll? Oder kann er nicht berechnen, was er erklären soll? Das Problem ist, der Ludwig Spaenle ist für einfache Rechnungen viel zu intelligent. Für das achtjährige Gymnasium hätte er wahrscheinlich nur fünf Jahre gebraucht - und davon vier ohne Lehrer!"

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Über die verfehlten Ziele der Grünen-Fraktionschefin in Bayern, Margarete Bause (rechts im Bild), bei der Landtagswahl im Herbst, sagt Mama Bavaria: "Eine Premium-Opposition wollte sie werden - und jetzt verwaltet sie die grüne Resterampe."

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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"Und was macht die CSU, wenn es oben in Berlin nicht richtig läuft?", will die Mama dann wissen. "Ablenken von der eigenen Bedeutungslosigkeit und nach unten treten, gern mal gegen Zuwanderer. Wo bleibt da eigentlich der Charakter? Wer betrügt, fliegt! Wenn wir diesen Satz auf Bayern anwenden und alle ausweisen, die gegen den CSU-Moralkodex verstoßen, dann wird einiges frei."

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

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Auch ein Brief von Christine Haderthauer ist bei der Bavaria gelandet: "Mama, wie immer freue ich mich riesig, wenn Du mich erwähnst! Ich bin Chefin der Staatskanzlei - was für ein kometenhafter Aufstieg! Wer zu Seehofer will, kommt an mir nicht mehr vorbei! Ich bin ich! Ich bin toll! Ich! Christine Haderthauer! Christine, ich finde das gut, dein Selbstbewusstsein. Chefin der Staatskanzlei. Du bist praktisch Seehofers ganz persönliche Vorhölle."

© Süddeutsche.de/infu/tba
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