Der Komiker Nizar Akremi soll Juden als „Goldmünzensammler“ und anderweitig antisemitisch verunglimpft sowie Witze auf Kosten von Opfern der Shoah gemacht haben (etwa: „Krass, sind noch voll viele von denen übrig.“). Anscheinend ist keine Minderheit vor ihm sicher, so soll er auch Gags über Transpersonen, Homosexuelle, Behinderte und Feministinnen im Programm haben. Das schreibt das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LGBA) in einem offenen Brief an die Betreiber des Werksviertels. Es fordert die Absage der für den 17. April geplanten Veranstaltung des 1984 in Bonn geborenen Stand-up-Comedians im Theater Werk7.
Der im Fernsehen und Internet aktive 41-Jährige, dem derzeit etwa 250 000 Menschen auf Instagram folgen, wurde einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch eine Folge seines Youtube-Podcasts „Die Deutschen“ (gemeinsam mit Shayan Garcia) im September 2024 bekannt. In der fiel der Kollege Luke Mockridge mit bösen Scherzen gegen Paralympics-Sportler auf, die die beiden Gastgeber bewitzelten. Nizar Akremi soll sie im Nachhinein als „wahre Inklusion“ gerechtfertigt haben. Viele Auftritte von Mockridge, aber auch von Nizar, wurden daraufhin von örtlichen Veranstaltern abgesagt.
Das LGBA begründet die Forderung einer Absage vor allem mit antisemitischen Äußerungen Nizars, gegen den seit März 2025 angeblich ein Strafbefehl wegen Volksverhetzung vorliege. „Wir fordern Sie daher auf, Nizars Auftritt abzusagen, um diesen Kreislauf aus kalkulierten Provokationen zum Zweck, Geschäfte zu machen, zu durchbrechen und ein Zeichen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit jeder Art zu setzen“, schrieb das Bündnis der Werksviertel-Leitung. Von Nizar selbst und dem Veranstalter hat die SZ-Redaktion bisher keine Stellungnahme erhalten. Eine Sprecherin des Werksviertels teilte mit: „Die Eventfabrik fungiert als Vermieter der Veranstaltungsfläche und nicht als Veranstalter der Show. Aus rechtlicher Sicht haben wir keine Grundlage, vom bestehenden Vertrag zurückzutreten. Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglichen umstrittenen Äußerungen des Künstlers.“