So sicher wie der Advent kommt seit 30 Jahren auch die „Night Of The Proms“ nach Deutschland. Der große Pop-trifft-Klassik-Wanderzirkus ist schon ein Ritual wie der Weihnachtsbaumkauf. Und er hat auch selbst seine Rituale, wenn auch das „Hey Jude“-Finale oder der „Pomp and Circumstance“-Marsch (der Verweis auf den Ursprung der Crossover-Idee in England) längst nicht mehr so gesetzt sind wie das furiose „Music (was my first love)“ des inzwischen gestorbenen Band-Chefs John Miles. Aber eines gilt: Noch am Konzertort, etwa in der Münchner Olympiahalle, wird ein Ticketschalter aufgebaut. An dem kaufen etliche Gäste rabattierte Karten fürs nächste Jahr.
Die meisten Tickets für die „Night of the Proms“ werden schon gekauft, wenn noch niemand weiß, welche Stargäste im nächsten Jahr ihre Hits abfeiern werden. Das spricht für die alle Jahre wieder prächtige Stimmung. Umso mehr wird dann bei den Frühkäufern die Besetzungs-Liste erwartet, das ist ein wenig wie Geschenkeauspacken.
Auch diesmal gibt es wieder eine bunte Mischung: Shaggy trifft auf Dave Stewart von den Eurythmics und den deutschen Pop-Liebling Max Giesinger, dazu gibt es die Cutting Crew und Starship. Und wie einst der damals noch unbekannte Andrea Bocelli ist auch wieder ein aufstrebendes Klassik-Talent dabei: Der 19 Jahre junge Pianist Louis Philippson ist wegen seiner Kompositionen, seiner Arrangements und seiner originellen Interpretationen von Pop-Songs bereits auf Tik Tok ein Star.
Von den Zugnummern bei den „Proms“ reicht es, ein, zwei Hits zu kennen, um zu wissen, wer gemeint ist – und diese Hits werden dann wuchtig und schmissig mit dem Antwerp Philharmonic Orchestra und dem Chor Fine Fleur unter der Leitung der Dirigentin Alexandra Arrieche zum Besten gegeben.
Was genau, das bleibt erst mal ein Geheimnis. Aber bei Dave Stewart kann man auch ohne Annie Lennox auf Eurythmics-Hits wie „Sweet Dreams“ und „Here Comes The Rain Again“ hoffen. Beim jamaikanischen Reggae-Popstar Shaggy auf „Boombastic“ und „It Wasn’t Me“. Bei der Cutting Crew wurde auf die Achtziger-Ballade „(I Just) Died in Your Arms“, bei Starship auf „We Built This City“ und „Sara“. Und Max Giesinger tanzt vielleicht nicht gleich mit Millionen Fans, aber etwa 10 000 Gäste an jedem Abend dürfte er mit „80 Millionen“ und „Wenn sie tanzt“ schon beglücken.
Night of The Proms 2024, München: Fr., Sa. & So., 6., 7. und 8. Dezember, Olympiahalle
weitere Tourdaten:
29. November Mannheim
30. November Dortmund
1. Dezember Oberhausen
3. & 4. Dezember Frankfurt
5. Dezember Stuttgart
13. & 14. Dezember Hamburg
15. Dezember Bremen
18. Dezember Erfurt
19. Dezember Hannover
20. & 21. Dezember Köln