München heute:Wie sich geflüchtete Journalisten verändert haben / Ein Quadratmeter für 160 000 Euro

München heute: Sind sie nach drei Jahren schon typisch deutsch? Die geflüchteten Journalisten Olaleye Akintola, Lillian Ikulumet und Mohamad Alkhalaf (von links) starten eine neue Kolumnenreihe.

Sind sie nach drei Jahren schon typisch deutsch? Die geflüchteten Journalisten Olaleye Akintola, Lillian Ikulumet und Mohamad Alkhalaf (von links) starten eine neue Kolumnenreihe.

(Foto: Robert Haas)

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Von Korbinian Eisenberger

Wie ticken wir Münchner eigentlich? Warum sind wir so, wie wir sind? Und wie wirken wir auf Neuankömmlinge? Seit Juli 2016 sind die Kolumnisten der SZ-Reihe "Neue Heimat" unterwegs auf der Suche nach Antworten. Die geflüchteten Journalisten Lillian Ikulumet, Olaleye Akintola und Mohamad Alkhalaf haben die Menschen in ihrer neuen Heimat analysiert, ihnen den Spiegel vorgehalten und die Eigenarten der Bewohner mit Gepflogenheiten aus ihren Herkunftsländern abgeglichen. Zuletzt stellten sich den Autoren jedoch immer öfter die Frage: Wann ist eine "Neue Heimat" immer noch neu? Nach drei Jahren jedenfalls nicht mehr. So kommt es, dass die Kolumnenreihe nach 187 Folgen nun in neuem Gewand erscheint. Statt "Neue Heimat" heißt es künftig: "Typisch deutsch".

Mit dem Titel ändert sich der Blickwinkel dieser Reihe. Die drei Autoren werden an gleicher Stelle wie bisher immer freitags berichten. Im Mittelpunkt steht aber künftig, wie dieses Land einen mit der Zeit verändert, inwieweit man an Gepflogenheiten aus Syrien oder Afrika festhält und welche Eigenheiten der Einheimischen die Autoren angenommen haben. Olaleye Akintola aus Nigeria, dessen Besuch im Büro der SZ vor dreieinhalb Jahren den Anstoß zu diesem Projekt gab, hatte sich im Herbst 2016 mit seiner Abhandlung über geröstete Hunde vom Grill einen Stapel kritischer Leserpost eingehandelt. Zum Auftakt von "Typisch deutsch" geht er nun der Frage nach, wie sich sein Verhältnis zu Hunden - ob geröstet oder bellend - verändert hat.

Es mögen oft kleine Details sein, mit denen sich die Autoren beschäftigen: der arabisch aussehende Drängler an einer Supermarktkasse, eine schwarze Frau, die in der S-Bahn ihr Baby stillt. Oder die afrikanische Novizin, die sich bei der Yogastunde besonders unbeholfen anstellt. Genau während solch kleiner Beobachtungen kommt es oft zu Missverständnissen oder Irritationen. Diese winzigen Momente des Alltags können zu den großen Vorurteilen führen. Man kann die Erlebnisse aber auch aufgreifen, darüber sprechen oder schreiben - und versuchen, dass man so einander besser versteht. Darum soll es in "Typisch deutsch" auch weiterhin gehen; mit dem Unterschied, dass unsere Autoren nach drei Jahren über viele Gepflogenheiten Bescheid wissen - und so manche Münchner Marotte übernommen haben.

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