Neuried:Zu klamm für Umweltschutz

Neuried: Die Linie 144 zwischen Rotkreuzplatz und Scheidplatz ist in München die erste, auf der ausschließlich Elektrobusse unterwegs sind.

Die Linie 144 zwischen Rotkreuzplatz und Scheidplatz ist in München die erste, auf der ausschließlich Elektrobusse unterwegs sind.

(Foto: Robert Haas)

Die Umstellung von Diesel- auf Elektrobus scheitert vorerst an der Haushaltslage

Von Annette Jäger, Neuried

Die Umstellung der Neurieder Buslinie 261 zwischen dem Hainbuchenring und der U-Bahnhaltestelle Fürstenried West von Dieselbetrieb auf emissionsfreie Fahrzeuge könnte an der Finanzierung scheitern. Die Neurieder Gemeinderäte lehnten es in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses ab, die Ladeinfrastruktur für rund 200 000 Euro bereitzustellen. Um diese Kostenbeteiligung hatte der Landkreis gebeten. Die Abstimmung war knapp, es kam zu einer Pattsituation, womit die Kostenübernahme vorerst abgelehnt ist. Nun muss der Gemeinderat Ende April entscheiden.

Die Umstellung auf emissionsfreie Busse sei ein Wunsch des Landkreises, erläuterte Bürgermeister Harald Zipfel (SPD). Der Landkreis sei dabei auf Neuried zugekommen, da sich die Linie 261 eigne. Mit Einführung des emissionsfreien Busses in zwei Jahren müsste die Gemeinde jedoch eine Ladestation an der Endhaltestelle Hainbuchenring errichten. Angesichts der maroden Neurieder Haushaltslage, die die Gemeinderäte zum Sparen zwingt, fragte Andreas Dorn (SPD), wo die 200 000 Euro im Haushalt stecken würden. In der Haushaltsplanung für die kommenden Jahre sind sie noch nicht vorgesehen. Mechthild von der Mülbe (SPD) betonte, dass der Betrieb der Buslinien eine Landkreis-Aufgabe sei. "Diese Kosten sind nicht unsere Aufgabe." Ein "Nein" aus Neuried sei auch ein Signal an andere Kommunen, diese Kosten nicht zu übernehmen. So sah es auch Dieter Opatril (Grüne). "Der Landkreis ist in der Pflicht."

Robert Hrasky, Sprecher des Bündnisses Zukunft Neuried (BZN), wünschte sich einen Vergleich des CO₂-Fußabdrucks mit dem eines Dieselbusses. "Für mich ist die Ökobilanz entscheidend." Für 200 000 Euro lasse sich in Neuried viel machen, was in 20 bis 40 Jahren noch nachhaltig wirke.

Scheitert die Umstellung auf einen emissionsfreien Bus an der Finanzierung, dann fährt für zehn Jahre der Dieselbus in der 30er-Zone, sagte Dieter Maier (Grüne). Die CSU fordert in einer Pressemitteilung, den Elektrobus einzuführen und "für diese spürbare Entlastung der Umwelt auch einen Beitrag aus dem Gemeindehaushalt zu leisten". Jeder erlebe, wie Neuried durch Dieselbusse "mit Schadstoffen und Lärm belastet wird".

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