Neuried:Kiesabbau fällt unter Genehmigung von 1992

Am Wochenende sorgte eine Nachricht für Aufregung im Würmtal: Seit 7 Uhr morgens wurde am Freitag in der südwestlichen Ecke des Forst Kasten Waldboden lärmintensiv abgeschoben. Die Anwohner mutmaßten, in der Debatte um die weitere Nutzung des Waldgebiets würden vollendete Tatsachen geschaffen. Auch die Genehmigungsgrundlage schien zunächst unklar. Wie Markus Wahl, Geschäftsführer des Glück-Kieswerks in Gräfelfing am Montag aber bestätigte, fielen die Arbeiten noch unter die Genehmigung zum Kiesabbau von 1992. Somit sei alles rechtens.

Die Diskussion um das weitere Vorgehen beim Kiesabbau im Forst Kasten schwelt schon seit langem. Der Anblick abgeschobenen Mutterbodens im Wald am Stadtrand könnte zur neuerlichen Aufregung der Bürgerinnen und Bürger geführt haben. Gegenstand des Streits ist der Erhalt des Waldes, den die Anwohner fordern. Die Firma Glück, verantwortlich für den Kiesabbau vor Ort, ließ dagegen jüngst verlauten, dass regionaler Abbau letztlich nachhaltiger sei, weil der Schaden für die Natur durch außerregionalen Kiesimport für Bauzwecke größer sei als durch Waldrodung. Zudem werde der Boden rekultiviert, bestätigte Wahl. Anwohner und Naturschützer hingegen fürchten mindestens die mittelfristige Zerstörung des Lebensraums für Kleinsttiere und der Grünfläche am Stadtrand. Das Landratsamt München äußerte sich bis Redaktionsschluss nicht zur Genehmigungslage.

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