Neuperlach:Vergänglicher Garten

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Beim Quiddezentrum entsteht ein Skulpturen-Park auf Abruf

Jahrelang wurde er nicht beachtet, der kleine, verwunschene Garten hinter dem Kunsttreff im Quiddezentrum. Ab und zu kamen die Künstler vorbei, nannten ihn "philosophischer Garten" und diskutierten nach Philosophenart. Dann war der Garten lange abgesperrt, mit Bauzäunen, die dahinter einen Dschungel entstehen ließen. Selbst in den Becken der Kaskaden siedelte sich schon Bewuchs an, in der ehemaligen Springbrunnenanlage, die vor 50 Jahren nur ganz kurz in Betrieb war.

Die Tage des Gartens sind nun gezählt, er wird mit den Gebäuden des Quiddezentrums einem Neubau weichen müssen. Aber bis dahin wird noch etwas Neues entstehen. In die 56 Becken der Brunnenanlage sollen Skulpturen einziehen, Wesen und Gewächse, die in den nächsten Wochen und Monaten entstehen werden. Aus Holz, aus Beton, aus Speckstein, aus Eisen, aus lackiertem Pappmasché, aus Schrott, aus Ytong, abstrakt oder gegenständlich, mit Mosaiken verziert oder Farben bemalt, bestrickt oder geschnitzt. Alles sei möglich bei diesem Projekt mit dem Motto "Fauna und Flora", nur wetterfest und verkehrssicher sollte die Kunst sein, heißt es von den Initiatoren des Projekts, dem Verein "Kunstrefugium". Mitmachen können alle, die inspiriert fühlen von dem Ort und der Idee. Wer dabei sein will, kommt am Mittwoch, 2. August, 18.30 Uhr, in den Kunsttreff Quiddezentrum, Quiddestraße 45. Ein erstes Treffen hat es bereits gegeben. In Absprache mit der Bildhauerin Manuela Clarin, die das Projekt federführend begleitet, können Interessierte herausarbeiten, was in welcher Form möglich ist. In den darauf folgenden Wochen (immer mittwochs von 18.30 bis 21 Uhr) können die Skulpturen direkt im Kunsttreff entstehen. Material ist vor Ort. Wer seine Skulptur lieber ohne Clarins Hilfe für sich alleine gestaltet, muss sich nur einmal offiziell anmelden, sein Konzept, Material und seine Gestaltungsart abklären und am Ende des Projekts (November/Dezember diesen Jahres) sein Kunstwerk an seinen endgültigen Platz bringen, an dem es dauerhaft befestigt wird - bis zum Abriss. "Dann darf der Skulpturengarten hoffentlich umziehen und bekommt an einem anderen inspirierenden Ort in Neuperlach ein neues Zuhause", sagt Ingrid Müller vom Verein.

Weitere Infos zum Projekt gibt es unter www.kunsttreff-quiddezentrum.de.

© SZ vom 28.07.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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