Neuperlach:Dominoeffekt

Der Bau des Parkhauses verzögert sich. Das kann Folgen haben

Von Hubert Grundner, Neuperlach

Die Mitteilung der Stadt, dass sich der Bau der Park-and-Ride-Anlage am U-Bahnhof Neuperlach Süd voraussichtlich um etwa ein Jahr verzögert, hat die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach besorgt aufhorchen lassen. Denn abgesehen von der Großgarage, befürchten sie eventuelle negative Folgen auch für andere Vorhaben, die damit im Zusammenhang stehen. Dazu verlangt das Gremium nun Auskunft in zwei Anfragen an die Verwaltung.

Die erste stammt von der CSU-Fraktion und richtet sich an das Wirtschaft-, das Planungs- sowie an das Baureferat. "Verzögert sich auch der Bau des unmittelbar an das Parkhaus angrenzenden Boarding-Houses samt integriertem Einzelhandel?", lautet hier die Eingangsfrage. Ob sich durch die Verzögerungen beim Bau der P+R-Anlage auch Auswirkungen auf den Stellplatznachweis für das Boarding-House ergeben, wollen die Lokalpolitiker ebenfalls wissen. Sorgen bereitet ihnen der Gedanke, dass sich dadurch auch der geplante Aus- und Umbau der Carl-Wery-Straße verschieben könnte, der nach Kenntnis des BA noch in diesem Jahr beginnen sollte. Die Anfrage geht außerdem noch einmal konkret auf die Begründung der Stadt ein, warum es zur Verzögerung bei der Realisierung der Park-and-Ride-Anlage am U-Bahnhof Neuperlach Süd kommt. So hatte es in einer Mitteilung der Rathaus-Pressestelle geheißen: "Grund ist, dass aus der ersten Ausschreibung für die Vergabe der Bauleistung kein bewertbares Angebot hervorging. Die Stadtwerke München (SWM), die vom Stadtrat mit dem Projekt beauftragt sind, müssen die Bauleistung nun erneut ausschreiben. Erst wenn das erfolgreich ist, kann der Bau beginnen. Mit einer Eröffnung ist frühestens im Spätsommer 2022 zu rechnen."

Die BA-Mitglieder wollen deshalb erfahren, welche Veränderungen in der Ausschreibung nun vorgenommen werden, um doch noch einen Bieter zu finden. Abschließend stellen sie die Frage, ob es infolge der Neuausschreibung eventuell Abstriche in Gestaltung oder Funktionalität des Parkhauses gibt. Wie lange sich das Projekt generell schon hinzieht, geht aus der Begründung der CSU-Initiative hervor. Fast sieben Jahre nach der Satzung des Bebauungsplans und drei Jahre nach dem zugehörigen Architektenwettbewerb verzögere sich das P+R-Parkhaus in Neuperlach Süd abermals, heißt es darin.

Zum gleichen Thema und in Ergänzung zum Fragenkatalog der CSU hat auch die SPD-Fraktion eine Anfrage eingebracht, die der BA ebenfalls einstimmig verabschiedete. Allerdings machen die Sozialdemokraten ein anderes Fass auf. Sie wollen wissen, ob sich die Verzögerungen beim Parkhaus auf den Beginn des Neubaus der Beruflichen Schulen für Farbe und Gestaltung an der Carl-Wery-Straße auswirken. Denn das Grundstück stadtauswärts im Anschluss an das Leonardo Hotel, Carl-Wery-Straße 39, sei eben dafür vorgesehen, schreiben sie zur Begründung ihres Antrags. Aktuell werde es von der P+R Park & Ride GmbH für provisorische Stellplätze genutzt. Und laut Rathaus-Pressestelle werde die Gesellschaft eine Verlängerung der Baugenehmigung beantragen, gibt die SPD zu bedenken. Die Belegung aber dürfe sich keinesfalls mit dem geplanten Baubeginn der Berufsschulen überschneiden oder diesen gar beeinträchtigen. Die Sozialdemokraten fordern deshalb die Stadt auf, rechtzeitig Überlegungen anzustellen, wie Verzögerungen vermieden und Alternativen für die provisorische Park-and-Ride-Stellplatzanlage gefunden werden können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: