Der "Dicke Hans" steht bereits, und zwar aktuell auf der Theresienwiese. Nun soll ihm die "Prächtige Perla" folgen - in Neuperlach. Dort will die Initiative Kraxlkollektiv eine öffentlich zugängliche Boulderwand an der Ständlerstraße unter der Brücke an der Albert-Schweitzer-Straße errichten. Derzeit befinde man sich hierzu in Gesprächen mit dem städtischen Baureferat, berichtet Maximilian Gemsjäger, der das Kraxlkollektiv im Mai 2020 ins Leben gerufen hat.
Ziel der Initiative ist es, abseits kommerzieller Boulderhallen auch öffentliche und kostenlose Kletterwände in München zu schaffen. Die erste Boulderfläche des Kraxlkollektivs trägt den Namen Lollipop und steht seit Mai 2021 im Kulturzentrum "Sugar Mountain" in Obersendling. Eine weitere Wand - der "Dicke Hans" - befindet sich derzeit noch auf der Theresienwiese, soll aber vor der nächsten Wiesn abgebaut werden.
Projekt Nummer drei soll nun also die "Prächtige Perla" werden - wobei die Pläne dazu weit mehr als nur eine Kletterwand vorsehen. Vielmehr will das Kraxlkollektiv am anvisierten Standort zwischen den U-Bahnhöfen Quiddestraße und Neuperlach-Zentrum einen durch die Brücke überdachten Draußen-Sportplatz errichten - mit Tischtennisplatten, Slacklines, einer Skater-Rampe, Brotzeittischen mit Schachspielen und Sitzstufen. Überdies solle die Rückseite der Boulderwand als Graffitifläche dienen, ebenso sei das Aufstellen eines Bücherschranks denkbar, sagt Gemsjäger. Auch um die Finanzierung von geschätzten 50 000 Euro zu stemmen, führt die Initiative derzeit Gespräche mit der Stadt, dem Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach, dem SVN München, dem Deutschen Alpenverein und weiteren potenziellen Partnern.
Parallel dazu sind der Architekturstudent sowie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter auch auf der Suche nach einer neuen Heimat für den "Dicken Hans". Denn auf der Theresienwiese darf die Boulderwand nur noch bis Ende März bleiben. Als möglichen Nachfolgestandort hat das Kraxlkollektiv laut Maximilian Gemsjäger ein Areal unter der Candidbrücke ins Auge gefasst. Diese Pläne unterstützt auch eine Mehrheit der Lokalpolitiker aus Untergiesing-Harlaching.