Neuperlach:Befunde für die ganze Stadt

Neuperlach Klinik Zentrallabor

Östlich vom Hubschrauberlandeplatz entsteht der Neubau (im Bild das kleine weiße Gebäude rechts hinter dem Quadrat im Rasen).

(Foto: Fotomontage: München Klinik GmbH/oh)

Vom Blutbild bis zur Molekulardiagnostik: Das 23 Millionen Euro teure Zentrallabor soll von Ende 2020 an alle fünf Standorte der München Klinik GmbH mitversorgen

Von Hubert Grundner, Neuperlach

Bis zu einer Milliarde Euro investieren die Stadt und der Freistaat in den kommenden Jahren in die Modernisierung und Umstrukturierung der München Klinik GmbH. Nach Angaben ihrer Pressestelle handelt es sich dabei um eines der größten Zukunftsprojekte im deutschen Gesundheitswesen. Aktuell laufen die Großbauprojekte der München Klinik parallel an den drei Krankenhäusern in Schwabing, Bogenhausen und Harlaching. Zusätzlich entsteht derzeit neben dem Hubschrauberlandeplatz des Neuperlacher Krankenhauses ein Laborneubau für eine moderne Diagnostik aller Standorte. Dabei soll auch der labortechnische Gerätepark in der Klinischen Chemie gemeinsam mit Siemens Healthineers als Partner grundlegend neu strukturiert werden. Da die München Klinik die meisten Notfälle in der Landeshauptstadt versorgt, bleiben zusätzlich dezentrale Labore für die Versorgung der Notfallzentren an Ort und Stelle.

In Neuperlach wächst unterdessen der Rohbau des künftigen Zentrallabors rasch in die Höhe. "Noch im Winter soll Richtfest gefeiert werden und Ende 2020 die bauliche Fertigstellung erfolgen. Danach folgt die Zeit der Inbetriebnahme - dazu gehört auch der Aufbau der Innenausstattung und Laborautomation mit Probebetrieb", erklärt Raphael Diecke, Pressesprecher der München Klinik. Die Investitionssumme liegt ihm zufolge bei rund 23 Millionen Euro. Geld, das letztlich der Gesundheit der Menschen zugute kommen soll: Etwa sieben Millionen Analysen werden pro Jahr in der München Klinik laut deren Pressestelle im Zuge der Patientenversorgung in der Klinischen Chemie durchgeführt. Die Bandbreite reiche vom einfachen Blutbild bis zur molekularen Diagnostik. Bisher war diese Diagnostik überwiegend auf alle Standorte der München Klinik verteilt. Diese Aufgabe soll künftig zentral in dem Neuperlacher Labor erledigt werden. Zugleich beteuert man aber bei der München Klinik, dem Anspruch treu zu bleiben, für die Patienten immer erreichbar zu sein. Daher verblieben auch an den übrigen Klinikstandorten die Notfall-Labore.

Ausgestattet mit Technik werden die Labore der Klinischen Chemie von Siemens Healthineers. Die München Klinik und Siemens Healthineers haben dafür einen langjährigen Vertrag über eine Innovationspartnerschaft im Bereich Labordiagnostik abgeschlossen. Ziel der Partnerschaft sei eine hochwertige labormedizinische Versorgung der Patienten auf neuestem technologischem Stand an allen Standorten des städtischen Gesundheitskonzerns. Dazu gehören die Kliniken in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach und Schwabing. Durch die Vernetzung dieser Zentren entstehe ein effizientes Großlabor in der Stadt. Mit dem Gesamtkonzept werde sich der Automatisierungsgrad in den Laboren signifikant erhöhen. So könne auch in Spitzenzeiten die Diagnostik deutlich schneller und rationeller erfolgen.

"Mit dem neuen und hochmodernen Zentrallabor können wir künftig die Versorgung qualitativ hochwertig und gleichzeitig noch effizienter gewährleisten. Gewinner dieser Partnerschaft sind vor allem unsere Patientinnen und Patienten. Sie werden von einer deutlich höheren Geschwindigkeit und Genauigkeit bei Untersuchungen profitieren", sagte Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik. "Gleichzeitig reduzieren sich für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem die wiederkehrenden manuellen Tätigkeiten. Insgesamt profitieren sie auch von einem künftig hochmodernen Arbeitsumfeld."

Die München Klinik GmbH, früher Städtisches Klinikum München, ist der wichtigste Gesundheitsversorger der Stadt München und der zweitgrößte kommunale Klinikverbund in Deutschland. Er beschäftigt circa 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die von ihm betriebene Akademie ist mit ungefähr 500 Ausbildungsplätzen die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Rund 135 000 Menschen lassen sich jährlich in den Krankenhäusern des Verbunds als Patienten stationär und teilstationär behandeln. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) oder der Technischen Universität (TU) München.

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