Neujahrskonzerte:Mit Walzerschwung und Mondraketen ins neue Jahr

Neujahrskonzerte: Man muss nicht nach Wien fahren, um den Radetzky-Marsch zu hören, auch die Münchner Symphoniker spielen den zackigen "Rausschmeißer" bei ihrem Neujahrskonzert.

Man muss nicht nach Wien fahren, um den Radetzky-Marsch zu hören, auch die Münchner Symphoniker spielen den zackigen "Rausschmeißer" bei ihrem Neujahrskonzert.

(Foto: Peter von Felbert)

Nicht nur die Wiener Philharmoniker können's, auch Münchner Orchester starten durch in 2023. Tipps für die schönsten Konzerte zu Neujahr.

Von Jutta Czeguhn

Früher gab es am 1. Januar diesen Pflichttermin: Im Wohnzimmer wurde die Möblage zur Seite geschoben, denn spätestens bei der Zugabe, dem Walzer "An der schönen blauen Donau", wollte Opa mit der Oma ein Tänzchen wagen.

Seit 1970 wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker live im Fernsehen übertragen, auch heuer wieder in mehr als 90 Länder. Zum Glück, denn wer kann schon dabei sein bei diesem Ereignis im imperial blitzenden Goldenen Saal des Wiener Musikvereins? Nur mit viel Losglück kommt man an Karten, die zwischen 35 und 1200 Euro kosten. Doch auch dort, wo der Januar nicht Jänner heißt, kann man Neujahrskonzerte nach Wiener Art - aber auch ohne K-&-K-Panade - erleben. In München zum Beispiel.

Die Champagnergläser der Silvesternacht klingen noch wunderbar nach, wenn die Residenz-Solisten ihr Festkonzert am Neujahrstag im Herkulessaal (19.30 Uhr) mit der "Fledermaus"-Ouvertüre von Johann Strauss (Sohn) beginnen. Vor dem Walzerkönig verbeugen sich die Musiker auch mit einigen seiner Schnellpolkas. Und wie kann man sich entschlossener in ein hoffentlich besseres Jahr hineinwerfen als mit Joseph Haydns Sinfonie "mit dem Paukenschlag".

Wer am Neujahrstag noch nicht im Stande ist, sein Haus zu verlassen: Am 5. Januar (20 Uhr) spielen die Residenz-Solisten ein weiteres Festkonzert, diesmal im Cuvilliés-Theater. Auf dem Programm stehen auch Mozarts gut gelaunte A-Dur-Sinfonie, KV 201, oder Brahms Ungarischer Tanz Nr.5. Karten gibt es unter 089/28975597 oder www.bavaria-klassik.de.

Mit Tanzmusik aus dem Hause Strauss begrüßen auch die Münchner Symphoniker das neue Jahr. Bei ihren beiden Konzerten im Prinzregententheater am Montag, 2. Januar, und Sonntag, 8. Januar, jeweils um 11 Uhr, gibt es von Johann Strauss (Vater) den Radetzky-Marsch, jenen obligatorischen "Rausschmeißer" des Wiener Neujahrskonzerts, bei dem sie alle im Takt mitklatschen, dank Joseph Roth klingt da aber auch immer ein Abgesang an altösterreichische Allmachtsfantasien mit.

Echte Trübnis wird bei den Neujahrskonzerten der Symphoniker allerdings nicht aufkommen, denn es geht temporeich ins 23er-Jahr mit Hans Christian Lumbyes "Tivolis Rutschbahn-Galopp", und Richard Heubergers Ouvertüre "Der Opernball" gibt einen Vorgeschmack auf die Ballsaison. Karten unter www.muenchner-symphoniker.de.

Neujahrskonzerte: Das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz bei seinem Neujahrskonzert 2019.

Das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz bei seinem Neujahrskonzert 2019.

(Foto: Christian POGO Zach)

"Energie!" befiehlt Chefdirigent Anthony Bramall und entschwebt mit dem "Raumschiff Gärtnerprise" in seinem letzten Jahr am Gärtnerplatztheater in die unendlichen Weiten des Alls. Zum Abschied gibt es dort am Freitag, 6. Januar, (18 Uhr) Astronautenmusik der besonderen Art mit Joseph Haydns "Il mondo della luna" oder Jacques Offenbachs "Le voyage dans la lune".

Zu hören ist bei diesem extraterrestrischen Neujahrskonzert auch Gustav Holsts Orchester-Suite "Die Planeten", von der sich ein gewisser John Williams inspiriert fühlte. Also genau hinhören bei seiner Filmmusik zu "Star Wars". Karten für diese musikalische Sternstunde zum neuen Jahr gibt es unter www.gaertnerplatztheater.de

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