Neuhausen: Versperrter Schulweg

Kinder vom Ackermannbogen brauchen Alternativroute

Damit Kinder aus dem Quartier am Ackermannbogen nicht entlang stark befahrener Straßen zur Gertrud-Bäumer-Grundschule laufen müssen, hat die Stadt vor Jahren einen Schulweg in Ost-West-Richtung über ein unbebautes Gelände am südlichen Oberwiesenfeld im Zwickel von Schwere-Reiter- und Emma-Ihrer-Straße angelegt. Es gehört dem Freistaat, der aber dort ein neues Wohnquartier hochzieht. Deshalb ist die Querung demnächst blockiert. Der Freistaat, der über sein Tochterunternehmen Stadibau Wohnungen für Staatsbedienstete errichten lässt, sperrt den Weg zum 2. August. Der Vertrag mit der Stadt ist gekündigt.

Nach Abschluss der Baumaßnahme werde die Stadibau eine neue Schulwegquerung durch ihr Grundstück an nahezu gleicher Stelle wie bisher herstellen, erklärt ihr Geschäftsführer Helmut Gropper - es wird allerdings frühestens Mitte 2024 soweit sein. Im Neuhauser Bezirksausschuss, auf dessen Gebiet die Gertrud-Bäumer-Schule liegt, schüttelten einige entsetzt den Kopf ob der Vorstellung, die Erst- bis Viertklässler über einige Jahre hinweg an der Schwere-Reiter-Straße entlang zu schicken. Auch Eltern aus dem Ackermannbogen äußern sich besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder. Die Stadibau hat Vertretern der Stadtverwaltung bereits eine Alternativroute vorgeschlagen, sie führt von der Ackermannbrücke an der nördlichen Grundstücksgrenze des Sportvereins entlang und mündet in den Radweg an der Hedwig-Drahnsfeld-Allee. Finanzieren will und wird das Unternehmen diesen Weg aber nicht. "Eine Verpflichtung des Freistaats Bayern, nach Kündigung des Schulwegs einen Ersatzweg herzustellen, besteht und bestand zu keinem Zeitpunkt", betont der Geschäftsführer. Diese Aufgabe obliege alleine der Stadt. Und der will der Neuhauser Bezirksausschuss nun Druck machen, mit der Bitte an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), er möge die Finanzierungsfrage lösen.