Neuhausen:Schnörkel an Schnörkel

Marco Reinhardt,  Kalligraffiti

Ornamental: Für die Verschönerung der vierten und letzten Unterführung am Mittleren Ring ist die Wahl auf Marco Reinhardt gefallen.

(Foto: Daniela Weber, AerosolAD/oh)

Marco Reinhardt bringt Kalligraffiti in eine schmucklose Fußgängerunterführung

Von Sonja Niesmann, Neuhausen

Drei sind schon bunt, die vierte soll es bald werden: Die Fußgänger-Unterführung an der Landshuter Allee, Höhe Hübnerstraße, wird Marco Reinhardt aufpeppen, dessen Bilder die Neuhauser Stadtviertelpolitiker "ästhetisch schön" finden. So ist es in der jüngsten Bezirksausschuss-Sitzung einstimmig beschlossen worden. Der 1985 geborene Street-Art-Künstler ist für "Kalligraffiti" bekannt, eine Kombination aus Graffiti und klassischer Kalligraphie, geprägt von Ornamentik, Verschnörkelungen oder auch mal einem Mix aus lateinischer Schrift und arabischen Zeichen. Ein Werk von Reinhardt findet sich beispielsweise unter der Donnersbergerbrücke, wo vor einigen Jahren mehr als 2000 Quadratmeter Beton besprüht und bemalt worden sind. 2016 gestaltete er in der Fußgängerröhre an der Fürstenrieder Straße, zwischen Gotthardt- und Agnes-Bernauer-Straße, die Wände mit hellen Mustern auf grünem Hintergrund.

Helle Farben wünschen sich die Neuhauser BA-Mitglieder von Reinhardt auch für die düstere Passage an der Hübnerstraße. Außerdem gilt, wie bei den anderen drei Tunneln: Es sollen Institutionen aus dem Viertel einbezogen werden. An der Fußgängerunterführung auf Höhe der Volkartstraße hat sich der Graffiti-Künstler Loomit, der natürlich nicht fehlen darf bei solch einer Aktion, gemeinsam mit Schülern der Rudolf-Diesel-Realschule über die Wände und Treppenaufgänge hergemacht. Gegen die Beton-Tristesse der Unterführung an der Schlörstraße gingen Jugendliche des International Munich Art Labs (Imal) unter Anleitung professioneller Künstler mit großflächigen Motiven an. Das bunte Neuhausen-Panoptikum an der Dom-Pedro-Straße dagegen war größtenteils ein Alleingang von Martin Blumöhr.

Bis zu 5000 Euro gibt der BA auch für dieses Projekt aus, ebenso viel steuert laut Leo Agerer (CSU) das Kulturreferat bei, das Material bezahlt das Baureferat. Im kommenden Sommer soll die Verschönerung zu sehen sein.

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