Neuhausen:Rückblick im Konjunktiv

Hätte, hätte . . . . Nachher ist man immer schlauer. Doch ganz so einfach macht es sich Sebastian Blasius nicht mit seiner Theaterperformance, die am Freitag und Samstag, 6. und 7. Oktober, im Schwere Reiter und Pathos Atelier, Dachauer Straße 112 und 114, uraufgeführt wird. "Das kommende Verschwinden" heißt sein neues Werk. Es beschreibt den menschlichen Niedergang der Gesellschaft vom Jahr 2045 aus betrachtet. Rechtspopulisten führen das Zepter, schotten Europa gegen nicht enden wollende Migrationsströme ab; Terrorismus gehört zum Alltag. Retrospektiv blicken in der Aufführung leibhaftige Wissenschaftlicher aus Sozialwissenschaft, Migrationsforschung, Architektur, Technik und Philosophie auf diese Entwicklung seit 2017 zurück. Allesamt analysieren sie das Werden und referieren ihre Überzeugung in einer fiktiven Konferenz auf der Bühne. Fragen sich laut, ob wir nicht wachsam genug gewesen sind, Gefahren ignoriert haben. Realität und Fiktion verschwimmen. Begleitend dazu haben sechs Kunstschaffende Entwürfe für ein fiktives Memorial erschaffen, das an die Opfer dieses Niedergangs erinnert. Diese Arbeiten werden parallel zur Aufführung im Pathos Atelier nebenan zu sehen sein. Während der Vorstellungen, die sich am 6. und 7. Oktober von 16 bis 22 Uhr hinziehen, können die Besucher kommen und gehen, wie sie wollen. Der beklemmende Blick zurück ist schwer auszuhalten. Tickets unter 0152 / 05 43 56 09 oder www.pathosmuenchen.de/tickets/.

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