Neuhausen/Nymphenburg:Weiter Weg zum Becken

In Neuhausen-Nymphenburg hat keine Schule eine Schwimmhalle

Von Sonja Niesmann, Neuhausen/Nymphenburg

Fast die Hälfte aller bayerischen Grundschulkinder kann nicht schwimmen, beklagte kürzlich der Landesportlehrerverband. In der Schule lernen viele Kinder das Schwimmen auch nicht - obwohl es im Lehrplan steht. Im zweitgrößten Stadtbezirk Münchens, in Neuhausen-Nymphenburg, beispielsweise gebe es keine einzige Schule mit Schwimmhalle, hat Barbara Roth, CSU-Mitglied im Bezirksausschuss, recherchiert.

Die Wege zum Becken sind also weit, entsprechend selten steht Schwimmen auf dem Stundenplan. Von den 369 wöchentlichen Sportstunden der 123 Grundschulklassen im Viertel sind gerade mal 14 Schwimmstunden, beklagt Roth, bei den weiterführenden Schulen mit insgesamt 500 wöchentlichen Sportstunden sind es 20. Der Bezirksausschuss fordert nun das städtische Referat für Bildung und Sport auf, sich Gedanken über Verbesserungen zu machen, auch darüber, wie künftig bei Renovierungen oder Neubauten von Schulen Schwimmhallen geschaffen werden könnten.

Weil das nicht von heute auf morgen geschehen wird, schlägt Barbara Roth "kreative Lösungen" vor. Man könnte zum Beispiel einige Wochen hintereinander den Sportunterricht an einem Nachmittag im Block abhalten, so dass die Kinder trotz Anfahrt, Umziehen und Rückfahrt "wirklich einmal eineinhalb Stunden im Wasser sind". Eine weitere Möglichkeit sei "Schwimm-fix": Bei dieser Initiative einiger Schullandheime lernen Kinder, die noch nie im Wasser waren, während ihres Aufenthaltes wenigstens entsprechende Grundlagen kennen.

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