Süddeutsche Zeitung

Neuhausen/Nymphenburg:Fahrradrouten gleich im Dutzend

Grüne wollen im Viertel alle Straßen beruhigen, an denen Schulen liegen

Warum nicht gleich Nägel mit Köpfen machen, wenn es um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen geht, haben sich die Neuhauser Grünen überlegt und den Antrag gestellt, sämtliche Straßen im Viertel, an denen Schulen liegen, zu Fahrradstraßen zu machen. Dies beträfe ein Dutzend Routen: die Albrechtstraße mit dem Rupprecht-Gymnasium, die Alfonsstraße, Dom-Pedro-Straße, Gertrud-Bäumer-Straße, Hirschbergstraße und Margarethe-Danzi-Straße mit den gleichnamigen Schulen, die Helmholtz-/Marlene-Dietrich Straße mit der Helmholtzschule, die Kapschstraße mit dem Adolf-Weber-Gymnasium, die Maria-Ward-Straße mit dem Maria-Ward-Gymnasium, die Sadelerstraße mit den Nymphenburger Schulen, die Schulstraße mit der Rudolf-Diesel-Realschule und die Trojanostraße mit dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium. Radler hätten dort Vorrang, dürften auch zu mehreren nebeneinander herfahren und so Autos ausbremsen. Was das bringt, sei bei der Montessorischule am Willi-Gebhardt-Ufer im Olympiapark zu beobachten, erklärte Grünen-Fraktionssprecher Nikolai Lipkowitsch: "Da sind so viele Radler, dass für Autos kaum ein Durchkommen ist." So könne auch die hohe Zahl sogenannter Elterntaxis gesenkt werden.

Auf einhellige Zustimmung stieß diese Idee in der August- Sitzung des Bezirksausschusses zwar nicht, doch fand der Antrag eine Mehrheit, ebenso wie vor zwei Monaten schon ein Antrag der Grünen, die Nibelungenstraße auf ganzer Länge als Fahrradstraße auszuweisen. Dort plant die Stadtverwaltung eigentlich, die alten, schmalen und sanierungsbedürftigen Radwege zu entfernen. Der Bezirksausschuss war einverstanden, geriet aber ins Wanken, als sich im Käthe-Kollwitz-Gymnasium ein Sturm der Entrüstung bei Lehrern, Schülern und Eltern erhob. Eine Fahrradstraße hält zumindest eine eilends gegründete Elterninitiative nicht für die beste Lösung, sie fordert abgetrennte Radwege.

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SZ vom 16.08.2019 / son
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