Neuhausen/Nymphenburg:"Du schaffst das!"

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22 230 Euro für Hood-Training aus dem Stadtbezirksbudget

Von Sonja Niesmann, Neuhausen/Nymphenburg

"Eine tolle Sache", kommentiert Anna Hanusch (Grüne), Vorsitzende des Neuhauser Bezirksausschusses - aber auch eine satte Summe. Mit 22 230 Euro Zuschuss aus seinem Stadtbezirksbudget finanziert das Gremium ein sogenanntes Hood-Training für Jugendliche. Dieses Sportprogramm, geeignet für Zehn- bis 21-Jährige, ist eine Mischung aus Gerätetraining, Parkour, Training mit dem eigenen Körpergewicht, Bewegungsspielen, Hip-Hop und Musik, kombiniert mit einem pädagogischen Anspruch. Es soll Werte wie Respekt, Disziplin, Anstand, Toleranz, Leistungsbereitschaft und Gewaltlosigkeit vermitteln; eine zentrale Botschaft des Hood-Trainings lautet: "Du schaffst das!".

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Neuhauser Bezirksausschuss einen Hood-Projekttag im Hirschgarten finanziert, der trotz schlechten Wetters 150 Jugendliche angezogen hatte. Hood, so scheint, gilt als hip und cool. Nun will die Arbeitsgemeinschaft Buhlstraße, der Träger des Nachbarschaftstreffs Mosaik in Nymphenburg-Süd, das Hood-Training den ganzen Sommer über anbieten, von Mitte Juni bis Oktober, an zwei Tagen in der Woche jeweils vier Stunden. Denn die Jugendlichen in diesem Neubaugebiet seien, so die Begründung, anders als kleinere Kinder eine eher vernachlässigte Gruppe, für sie fehlen passende Angebote.

Die SPD plädierte deshalb für die volle Summe. Dieses Sporttraining sei doch sinnvoller, "als wenn die Jugendlichen irgendwo abhängen, etwa an der Gerner Brücke", erklärte Anna-Lena Mühlhäuser. Die CSU wollte 7000 Euro Personalkosten herausrechnen, schlug also 15 230 Euro vor. Damit könne man, argumentierte Leo Agerer, alles Benötigte anschaffen: ein Trainingsgerät aus Stahl samt Zubehör wie Gewichte oder elastische Bänder, einen Pkw-Anhänger für den Transport, einen Pavillon und eine mobile Musikanlage sowie Obst und Getränke. Der CSU-Fraktionssprecher kritisierte überdies, dass der Verein Buhlstraße sich nicht beim Bezirksausschuss im direkt angrenzenden Laim oder bei einer Stiftung um Mitfinanzierung bemüht habe.

Anna Hanusch fand, eigentlich sollte die Stadt solch ein Projekt unterstützen, "aber wir als Bezirksausschuss können das doch mal für ein Jahr anstoßen". Schließlich sei der größte Batzen, die Grundausstattung, dann schon bezahlt, in der Folge würde das Training billiger werden. Außerdem könne die mobile Ausstattung an andere Einrichtungen verliehen werden. Mit Mehrheit, gegen die Stimmen von CSU und Freien Wählern, wurden die 22 230 Euro schließlich bewilligt.

© SZ vom 09.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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