Neuhausen/Maxvorstadt:Damit's dahinschnurrt

Neuer glatter Belag macht Blutenburgstraße zur fahrradfreundlichen Strecke

Gerade noch schnurrten die Reifen sanft dahin, jetzt rumpelt's plötzlich. Noch ist die Blutenburgstraße erst zum Teil fahrradfreundlich. Das Baureferat hat mit den Arbeiten im Oktober 2019 begonnen und arbeitet sich von der Innenstadt her Richtung Neuhausen voran. Ende 2019 wurden zwischen Pappenheimstraße und Adamstraße die großen und kleinen Pflastersteine entfernt und gegen einen Asphaltbelag ausgetauscht. Derzeit wird der Abschnitt von der Adamstraße bis zur Landshuter Allee geglättet, dies wird laut Baureferat etwa bis zum Sommer dauern. Um Einschränkungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer zu minimieren, werden die Bauarbeiten abschnittsweise und zuerst dort durchgeführt, wo keine Abstimmungen aufgrund von Tiefgaragenzufahrten oder Einmündungen nötig sind, diese Bereiche folgen dann sukzessive. Glattgebügelt werden auch die Schwellen, allerdings nicht eingeebnet - sie sollen verhindern, dass Autofahrer in dieser Tempo-30-Zone zu viel Gas geben.

Der Hintergrund des Projekts ist eine Radl-Direttissima zwischen Rotkreuzplatz und Innenstadt, eine Schnellverbindung neben der parallel laufenden Nymphenburger Straße. Die wird nach einer städtischen Erhebung von 2017 täglich von gut 3000 Radlern frequentiert; die Nebenpassage soll für Entlastung sorgen, mehr noch: Sie könnte "exemplarisch die Möglichkeiten zur Aufwertung von Radverkehrsverbindungen im Erschließungsstraßennetz aufzeigen", wie es im zugehörigen Beschlussentwurf des Stadtrats heißt. Eine Art Pilotprojekt für künftige Nebenrouten-Ausbauten also.

Vom Rotkreuzplatz kommend sollen Radler künftig die Landshuter Allee queren und auf ihrer Ostseite - gegen die Richtung - zur Blutenburgstraße fahren können. Dazu wird ein 100 Meter langer neuer Radweg gebaut, die Arbeiten dazu beginnen voraussichtlich in diesem Sommer. Dass dieses Verbindungsstück indes erst quasi nachgeliefert wird, findet Gesche Hoffmann-Weiss, SPD-Politikerin im Bezirksausschuss Maxvorstadt, "etwas kurios". Ihrer Ansicht nach wäre es angebracht gewesen, zunächst diesen Abschnitt fahrradfreundlich zu gestalten, da Radler von der Nymphenburger Straße aus derzeit noch, unerlaubter Weise, entgegen der Richtung fahren müssen - was sich nie empfiehlt, wenn ein Polizist in der Nähe steht.

Für die CSU im Rathaus und auch im Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg wird mit der radlfreundlichen Piste eine attraktive Parallele zur viel befahrenen Nymphenburger Straße geschaffen, deren schmale Radwege sehr stark frequentiert sind. SPD und Grüne im BA drangen jedoch wiederholt darauf, auch an der Nymphenburger Straße die Bedingungen für Radler zu verbessern, sie sollten zusätzlich einen eigenen Streifen auf der Fahrbahn bekommen.

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