Neuhausen:Lotsen-Mangel

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Die Stadt sucht dringend freiwillige Schulweghelferinnen und -helfer.

Wenn wieder alle Grundschüler in den Unterricht zurückkehren, es wieder wuselt auf den Straßen, werden auch die Schülerlotsen ihre Posten beziehen. 560 Schulweghelferinnen und -helfer tun laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) an Straßenecken und Übergängen der Stadt Dienst, "ein Höchststand seit Jahren", wie es heißt. Dennoch werden händeringend immer wieder neue Freiwillige gesucht. Als zum Beispiel an der Grundschule an der Helmholtzstraße Not herrschte, hat die Neuhauser Bürgerversammlung im vergangenen Herbst vom KVR unterstützende Maßnahmen angefordert.

Die Schulwegsicherheit sei ihr ein besonders wichtiges Anliegen, betont die Behörde, das zeige schon der Umstand, dass es dafür eine eigene Abteilung gebe. Die Gewinnung ehrenamtlicher Schulweghelfer obliege zwar grundsätzlich den Schulen, Eltern und Elternbeiräten. Doch unternehme das KVR seit jeher große Anstrengungen, um sie dabei zu unterstützen: "Im Jahr 2019 wurden so viele Werbeaktionen wie noch nie durchgeführt." Als da etwa sind: ein Infostand auf der Münchner Freiwilligen-Messe, eine Aktionswoche durch einen lokalen Radiosender, Einführung eines "Schnuppertags" für interessierte Personen, das Auslegen von Flyern und der Aushang von Plakaten in Ämtern mit viel Parteiverkehr, in den Sozialbürgerhäusern des Sozialreferats sowie an den Grundschulen, Pressekonferenzen zur Aktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause", die Teilnahme am Verkehrssicherheitstag auf dem Odeonsplatz und die Aufnahme des Ehrenamts in der Plattform "Gute Tat". Und, last not least, die kleinen Belohnungen: die Ehrung der freiwilligen Helfer durch Bürgermeister sowie Weihnachtsgrüße aus dem Amt.

Der Vergleich mit anderen Städten zeige, dass die Aufwandsentschädigung in München "überdurchschnittlich hoch" sei: für die erste "Steheinheit" (in der Regel circa 30 Minuten) 6,50 Euro, 13 Euro für zwei Einsätze und 16 Euro für drei oder mehr Einsätze. Jedoch habe sich seit der letzten Anhebung der Entschädigung 2016 die Zahl der Schulweghelfer nicht erhöht. Daraus schlussfolgert das KVR, dass "finanzielle Aspekte eine untergeordnete Rolle spielen und eine weitere Anhebung der Entschädigung nicht zu einer steigenden Anzahl neuer Helfer führt". Eine Umfrage in Bayern habe sogar gezeigt, dass der Bedarf an Schulweghelferinnen unabhängig davon sei, ob überhaupt eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird oder nicht.

© SZ vom 23.05.2020 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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