Süddeutsche Zeitung

Neuhausen:Arnulfsteg schiebt sich 44 Meter über die Gleise

Die erste Etappe ist geschafft. Mit einer Geschwindigkeit von acht Metern pro Stunde schiebt sich ein Stück der Fuß- und Radwegbrücke über die Bahngleise.

Zwischen elf und zwölf Uhr gehe es los, hatte es in der Ankündigung geheißen. Um halb eins am Samstagmittag hat sich allerdings noch immer nichts in Bewegung gesetzt. Stephan Gelbmann steht auf der Donnersbergerbrücke, von hier aus kann man die Bauarbeiten am Arnulfsteg am besten beobachten. Seine zwei Kameras hat er knips- und filmbereit, "jetzt warte ich sehnsüchtig darauf, dass sich etwas tut". Die Entstehung des Arnulfparks begleitet der Hobbyfotograf aus Neuperlach schon so lange, dass es für ihn ein Muss ist, zu dokumentieren, wie die neue Fuß- und Radwegbrücke ein großes Stück Richtung Süden über die Gleise wächst.

Irgendwann war es dann so weit: Von einer Montagerampe an der Erika-Mann-Straße wurde ein 32 Meter langes Bauteil über das Gleisfeld bis zum ersten Brückenpfeiler geschoben. Ein weiteres, zwölf Meter langes Bauteil folgte in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Brückenteile bewegten sich mit einer Geschwindigkeit von etwa acht Metern pro Stunde voran. Im Herbst und Winter sollen weitere Brückensegmente folgen, die jedoch nicht den Bereich der S-Bahnstrecke betreffen.

Parallel wird an der Philipp-Loewenfeld-Straße, einem Abzweig der Landsberger Straße, die südliche Zugangsrampe errichtet; über eine Treppe wird das Bauwerk an die S-Bahnstation angebunden. Die 240 Meter lange Brücke wird insgesamt 37 Gleise überspannen und soll Ende 2020 fertiggestellt sein. Der Bau kostet 26,2 Millionen Euro.

Stephan Gelbmann hat seine Fotos am Ende gemacht und die Stelle am Brückengeländer markiert - damit er künftig exakt dieselbe Perspektive bekommt.

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Quelle:
SZ vom 17.09.2018 / hob
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