Marstall-Zelt auf dem Oktoberfest:Neuer Wiesnwirt setzt auf Pink und Orange

Drei herzförmige Fenster an der Front, ein Pferdegespann auf dem Dach: Die Wirtefamilie Able hat der Öffentlichkeit ihr neues Oktoberfest-Zelt vorgestellt. Der Marstall soll familienfreundlich sein - und überrascht mit seinem Farbkonzept.

Von Stephan Handel und Thierry Backes

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Aufbau Oktoberfest 2014 - Marstall

Quelle: dpa

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Drei herzförmige Fenster an der Front, ein Pferdegespann auf dem Dach: Die Wirtefamilie Able hat der Öffentlichkeit ihr neues Oktoberfest-Zelt vorgestellt. Der Marstall soll familienfreundlich sein - und überrascht mit seinem Farbkonzept.

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird es heuer mit dem "Marstall" ein neues Festzelt auf dem Oktoberfest geben. Wer dieser Tage an der Theresienwiese vorbeikommt, kann seine grobe Form bereits erkennen. Der Marstall steht dort, wo viele Jahre Sepp Krätz' "Hippodrom" stand, rechts vom Haupteingang. Die neuen Wiesnwirte...

Wirtefamilie Able Marstall-Zelt Oktoberfest. Fotografiert am Pressetermin auf der Alm im See-Biergarten Lerchenau

Quelle: Florian Peljak

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... Siegfried und Sabine Able, hier mit ihren Töchtern Vanessa (l.) und Verena (r.), haben ihr neues Festzelt am Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt - allerdings nicht auf der Theresienwiese, sondern im Biergarten am Lerchenauer See, den die Familie betreibt. Dort ist jedoch wenig vom neuen Zelt die Rede und noch weniger zu sehen. Siegfried Able sagt nur, dass er glücklicherweise jemand gefunden habe, der das Zelt gebaut hat. Die Firma Pletschacher aus Dasing nahe Augsburg nämlich - eine Suche, die jedoch nicht sehr schwierig gewesen sein dürfte, denn die Firma ist auch für den Aufbau der meisten anderen Wiesnzelte verantwortlich.

Aufbau Oktoberfest 2014 - Marstall

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Doch zurück zum Marstall, der gerade auf der Theresienwiese aufgebaut wird und zumindest ein wenig an das Hippodrom erinnert. Das Zelt bietet Platz für 3200 Personen, im Biergarten können weitere 900 Wiesn-Besucher sitzen. Innen dominieren Pink, Orange und Grün - ein Farbkonzept, für das Sabine Able zuständig war. Was wahrscheinlich praktisch ist, denn ihr Mann ist farbenblind.

Neue Wiesn-Wirte Able

Quelle: dpa

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Vor der Presse redet Siegfried Able hauptsächlich von einer Art corporate identity seines Zeltes,er hört sich dabei, ehrlich gesagt, ein bisschen wie der frühe Helmut Kohl an, denn das Wort, das er am häufigsten benutzt ist "Familie". Sein Zelt solle ein familienfreundliches sein, wozu die beiden Wickelplätze für Babys sicher beitragen werden, aber auch die zehn Hostessen, die Familien mit Kindern den richtigen Platz zuweisen sollen und "auch mal eine Bank wegstellen, damit der Kinderwagen Platz hat" - wofür sich die Bedienungen sicher bedanken werden.

Aufbau Oktoberfest 2014 - Marstall

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Für die Familienfreundlichkeit stehen wohl auch die drei herzförmigen Fenster, die die Frontfassade des Marstall zieren. Der Name des neuen Festzeltes soll an die königlichen Hofreitschulen und zugleich an die Ursprünge des Oktoberfestes erinnern, dessen Höhepunkt einst ein Pferderennen war, sagt Siegfried Able in der Lerchenau.

Pressetermin der Wirtefamilie Able Marstall-Zelt Oktoberfest. Fotografiert am Pressetermin auf der Alm im See-Biergarten Lerchenau

Quelle: Florian Peljak

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Dort haben er und seine Familie auch die Krüge vorgestellt, in denen das Bier und der Champagner ausgeschenkt werden soll und die es in dem längst eingerichteten Fan-Shop zu kaufen gibt. Darauf ist die Quadriga abgebildet, die den Zeltgiebel zieren soll. Sie erinnert an die Quadriga auf dem Siegestor, nur dass auf dem Marstall nicht die Siegesgöttin Victoria dem Bayerischen Heere entgegenreitet, sondern die Bavaria, gezogen von vier Rössern, die wiederum die Familie Able repräsentieren, also Siegfried, Sabine und ihre Töchter.

Wirtefamilie Able Marstall-Zelt Oktoberfest. Fotografiert am Pressetermin auf der Alm im See-Biergarten Lerchenau

Quelle: Florian Peljak

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Wie im Hippodrom wird es zwei Reservierungswechsel am Tag geben - und die Verpflichtung, mit einer Reservierung ein Menü zu erwerben, für 45 Euro. Für die Speisekarte hat Able "die Lieblinge vom Alten Zelt", seiner "Kalbskuchl" übernommen, zum Beispiel die Trüffel-Kalbspflanzerl, aber dieses Angebot um die Bierzelt-Klassiker ergänzt: Hendl, Ente, Schweinsbraten. Von 11 bis 17 Uhr wird ein wechselndes Tagesgericht angeboten, für 11,50 Euro. Weil damit aber auf der Wiesn schon lange nicht mehr jeder zufriedenzustelllen ist, wird es ein Tatar vom Wagyu-Ochsen geben, Vegetarisches und sogar Veganes, nämlich ein Holzfäller-Tofu-Pflanzerl, gewiss ein Anlass darüber nachzudenken, wo es mit dem Oktoberfest denn noch hingehen soll.

© SZ.de/afis
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