Neues Stellwerk in Pasing:Warten im Westen

Anstrengende Fußmärsche, nervige Fahrten in Ersatzbussen und bis zu doppelt so lange Fahrzeiten: Weil die Bahn im August ein neues Stellwerk in Pasing in Betrieb nimmt, fallen viele Züge aus.

Marco Völklein

Teils anstrengende Fußmärsche, nervige Fahrten in Ersatzbussen und bis zu doppelt so lange Fahrzeiten - das alles kommt auf die Bahnfahrer am verlängerten Wochenende 13./14. August zu. Weil die Bahn ein neues elektronisches Stellwerk in Pasing in Betrieb nimmt, kommen die Züge von S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr für mehrere Tage am wichtigen Bahnknoten Pasing nicht mehr durch - und zwar von Freitag, 12. August, 22 Uhr, bis Dienstag, 16. Auguts, 4 Uhr früh. Die Bahn versucht mit Ersatzbussen und Umleitungen über teils verschlungene Gütergleise den Betrieb einigermaßen aufrecht zu erhalten. Die Auswirkungen im Einzelnen:

Der Fernverkehr

Wer an dem Wochenende von München aus mit dem Zug in Richtung Norden fahren will, sollte mehr Zeit einplanen. Die Bahn leitet beispielsweise die Fernzüge, die nach Stuttgart, Frankfurt und Köln fahren, über die Gleise des Rangierbahnhofs Laim um Pasing herum. Dadurch benötigen sie etwa 20 Minuten länger. "Allerdings ist das ein Flaschenhals", sagt Guntram Nehls, der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Manager. Die Züge nach Würzburg, Nürnberg und Berlin fahren über Ingolstadt und lassen den Halt in Augsburg ausfallen.

Einige ICE- und IC-Züge lassen die Bahner auch gar nicht erst durch nach München - diese wenden vorzeitig in Nürnberg oder Augsburg, die Fahrgäste müssen auf Regionalzüge (und später auf die S-Bahn) umsteigen oder auf die Fernzüge, die über die wenigen Gütergleise in den Hauptbahnhof geschleust werden. "Damit mindern wir den Druck auf den Flaschenhals", sagt Nehls. Die Fernzüge nach Garmisch entfallen komplett; die IC/EC-Züge, die von Stuttgart nach Klagenfurt und Graz fahren, halten nur am Ostbahnhof und lassen den Stopp am Hauptbahnhof ausfallen.

Der Regionalverkehr

Weil die Gleiskapazitäten begrenzt sind, stehen auch bei den Regionalzügen diverse Einschränkungen an. Wer mit dem Regionalzug aus Landshut oder Freising nach München will, kommt zumindest bis Samstagnachmittag nur bis Feldmoching; dort muss er auf die S-Bahn umsteigen. Regionalzüge aus Ingolstadt/Petershausen fahren nur bis Dachau; von dort geht es mit der S-Bahn weiter.

Aus dem Allgäu ist in Puchheim beziehungsweise Geltendorf Schluss, die Züge aus dem Werdenfelser Land fahren nur bis Gauting. Die intensiv genutzten Regionalzüge aus Augsburg fahren über die gesamte Zeit direkt zum Ostbahnhof und lassen den Hauptbahnhof ausfallen.

Die S-Bahn

Sie bildet quasi das Rückgrat während des Baustellen-Wochenendes. Die gute Nachricht ist: Zumindest die Bahnen aus dem Münchner Osten fahren nach ihrem regulären Fahrplan, zumindest bis Donnersberger Brücke oder Laim (siehe Grafik). Wer aus dem Westen kommt, muss allerdings in Gauting, Germering und Puchheim aussteigen, die S 3 aus Mammendorf fällt komplett aus. Zwischen diesen Stationen und Hackerbrücke beziehungsweise Hauptbahnhof fahren Ersatzbusse.

Zudem wichtig: Die S-Bahnen im Westen rollen wie auch die Ersatzbusse nur im 30-Minuten-Takt - es gilt also ein geänderter Fahrplan. Von Samstagnachmittag an dürfte sich die Situation etwas entspannen. Von da an können zumindest die S 3 und die S 8 von Westen kommend wieder nach Pasing fahren - sofern die Bautrupps mit ihren Arbeiten so weit kommen wie geplant.

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